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Preisverleihung Hannes Liebmann ist Preisträger

Der Förderverein des Theaters der Altmark in Stendal feiert sein 20-jähriges Bestehen. Hannes Liebmann bekommt Schauspielpreis.

Von Claudia Klupsch 24.09.2017, 23:01

Stendal l „Theater und Verein verbindet eine Liebesbeziehung“, umschreibt Ulrich Nellessen, Vorsitzender des Fördervereins des Stendaler Theaters der Altmark, ein besonderes Verhältnis. Bezeichnend, dass seine Worte fast mit denen von Alexander Netschajew übereinstimmen. Der Intendant des Theaters der Altmark, der verletzungsbedingt nicht zur Feier kommen konnte und seine Ansprache verlesen ließ, versichert, dass Theater etwas mit Liebe zu tun habe.

Der Liebe florales Symbol, rote Rosen, erhalten sodann die derzeitigen Vorstandsmitglieder Professor Ulrich Nellessen, Jens Schößler, Gudrun Wilke, Heike Fahlke und Daniela Frankenberg. „Ich bedanke mich aufrichtig für Ihr ehrenamtlichen Engagement“, so Netschajew. Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz‘ Einlassungen gefallen ebenso wie Liebeserklärungen: „Wir haben das Theater wirtschaftlich auskömmlich ausgestattet. Das Theater ist aus Stendal nicht mehr wegzudenken.“

Den Rückblick auf 20 Jahre Förderverein liefert weniger eine akribisch geführte Vereinschronik. Vielmehr versteht es Moderator Thomas Pusch, gewitzt-unterhaltsam langjährige Vereinsmitglieder zu interviewen und in Erinnerungen schwelgen zu lassen. Vereinsgründerin Kristina Grahn: „Ich tobte hier durch die Räume und der damalige Intendant Goswin Moniac meinte wohl, diese Theaterverrückte sei genau richtig, einen Förderverein ins Leben zu rufen.“

Ihr habe immer Spaß gemacht, für das Theater zu trommeln. Darin stimmt sie mit den langjährigen Mitgliedern Djulietta Opitz und Birgit Tyllack überein. Ob Werbeveranstaltungen, Souvenirs, eine Theaterwohnung für Gäste – der Aktivitäten gab es genug. Seit 2002 würdigt der Verein zudem die Leistungen eines Schauspielers mit einem Theaterpreis.

„Die Wahl unserer Mitglieder ist eindeutig ausgefallen“, verkündet Prof. Nellessen den diesjährigen Preisträger. „Hannes Liebmann erfreut uns mit seiner markanten Stimme, mit seinem überzeugenden Spiel etwa in ‚Anne Frank‘ und ‚Der eingebildete Kranke‘, in ‚Nathan der Weise‘ und in ‚Leonce und Lena‘. Von traurig und hintergründig bis amüsant- komödiantisch bewegt er unser Innerstes, trägt zu Lebens- und Herzensbildung bei.“ Ein sichtlich erfreuter Liebmann dankt seinen Kollegen: „Theater ist immer ein Ensemblespiel. Jeder ist so gut wie das Team.“

Für die Spielzeit 2016/17 gibt es zwei weitere Preise. Privates Engagement macht es möglich. Bereits zum dritten Mal stiftet das Ehepaar Louise und Rudolf Jaspers den Preis für die beste, von einer Jury erkorenen Inszenierung. „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“ ist es diesmal. Regisseur Louis Villinger bekommt den Preis zum zweiten Mal (nach der Auszeichnung für „Werther“ in der Spielzeit 2014/15).

Rudolf Jaspers schwärmt von „Supergute Tage“ als ein Stück, das unter die Haut gehe, das von der atemberaubenden Suche eines Jungen erzähle, der um Lebensberechtigung ringe trotz Unverständnis von allen Seiten. Der Regisseur bemerkt sympathisch-bescheiden: „Ich stehe hier stellvertretend für ein Team.“

Preis Nummer drei – von Vereinsmitglied Christiane Dittmann gestiftet – geht an den langjährigen Theatermitarbeiter Randolph Götze. Bis er im März dieses Jahres in den „Unruhestand“ ging, hatte er sich 21 Jahre lang dem Theater mit Leib und Seele verschrieben, arbeitete in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, später im Gastspielverkauf. Laudator Jens Schößler, Lehrer an der Berufsschule, kennt ihn als Gesprächspartner, der Kooperationen initiierte und mit Leben erfüllte. Dass unzählige Schulklassen aus der Region heute die Inszenierungen des Theaters der Altmark sehen, ist unter anderem auch Randolph Götze zu verdanken.