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Privatschule Neubau soll in einem Jahr stehen

Derzeit wird das Gebäude der Privatschule am Mönchskirchhof abgerissen.

Von Donald Lyko 20.08.2015, 18:45

Stendal l Kaum waren die Schüler in die Sommerferien gestartet, rückten auch schon die Bagger an. Denn auf dem Weg auf das Ziel, das neue Gebäude im August kommenden Jahres beziehen zu wollen, zählt jeder Tag beim aktuellen Bauvorhaben der Private Gymnasien/Private Sekundarschule gGmbH. Auch wenn er sich auf das größere Gebäude freut, schwingt etwas Wehmut mit, wenn Peter Scholz, Schulleiter und Geschäftsführer, über den Abriss spricht. „Denn wir haben das Gebäude ja nur sieben Jahre genutzt, jetzt wird es schon abgerissen“, sagt er im Volksstimme-Gespräch.

„Aber wir haben ja keine Alternative“, fügt er hinzu. Man könne sich ja nicht einfach irgendwo in der Stadt ein Baugrundstück suchen, „zentral soll die Schule schon gelegen sein“. Und der Mönchskirchhof ist für ihn ein zentraler Ort, zumal ja gern vom „Schul-standort Mönchskirchhof“ mit seinen beiden Gymnasien und der privaten Sekundarschule gesprochen wird.

Ursprünglich geplant war, etwa die Hälfte des benachbarten Parkplatzes Wüste Worth zu kaufen und den bisherigen Standort mit einem Flachbau zu erweitern. Dafür reichte der Schulbetreiber einen Bebauungsplan ein – und der wurde im Oktober vergangenen Jahres vom Stadtrat genehmigt. Als es dann aber darum ging, die besagte Fläche zu verkaufen, lehnte der Liegenschaftsausschuss dies ab. Am Ende verkaufte die Stadt einen fünf Meter breiten Streifen vom Parkplatz an den Schulträger, im April gab der Stadtrat dafür grünes Licht.

„Wir hatten die Baugenehmigung, konnten aber nicht wie geplant bauen. Das ist doch ein Ding fürs Tollhaus“, fasst Peter Scholz zusammen, worüber er „sehr erbost“ ist. „So springt man doch nicht mit einem Investor um“, sagt er. Gerade nicht, wenn es um eine Schule geht. Von der Kommunalpolitik werde in einer „Lobhudelei“, so Scholz, über die Sanierungen zum Beispiel der Brunsberg-Sekundarschule in Tangerhütte und der Diesterweg-Sekundarschule in Tangermünde gesprochen, aber Investitionen der Privatschule haben ihre Schwierigkeiten.

„Trotz aller Widerstände wird nun aber doch gebaut für die Schüler aus Stendal und dem Einzugsbereich“, sagt Peter Scholz. Entstehen werde ein „hochmoderner Schulneubau“, der sich optisch an den benachbarten Bibliotheksanbau anpasst, unter anderem mit einem Flachdach. Es wird ein zweietagiges Gebäude entstehen mit einem Fahrstuhl, um ins Obergeschoss zu gelangen. Vorgesehen sind zwölf allgemeine Klassenräume, ein Physik-Fachkabinett und Verwaltungsräume. Alle Anforderungen, die heute an einen modernen Schulneubau gestellt werden, werden erfüllt, darunter auch die energetischen.

Die private Sekundarschule für die Klassenstufen fünf bis zehn wird im baulichen Niveau dem Privatgymnasium am Dom angepasst. Doch bevor die Schüler einziehen können, werden die rund 240 Mädchen und Jungen im kommenden Schuljahr gemeinsam im Gebäude Mönchskirchhof 3 unterrichtet, das von der Schule angemietet und schon mitgenutzt wurde. „Für das eine Jahr geht das“, ist sich Peter Scholz sicher. Mit dem größeren Schulgebäude soll das Pendeln zwischen beiden Standorten entfallen.

Momentan wird Baufreiheit geschaffen. Für das größere Gebäude – es sollen „mehrere Millionen Euro“ investiert werden – und damit die größere Last muss ein neues Fundament gegossen werden. Danach geht es mit dem Bau los. Geplant ist, dass ab dem Schuljahr 2016/17 im neuen Gebäude unterrichtet wird.

Auch wenn Schulleiter Peter Scholz sich noch immer ärgert, wie einige Kommunalpolitiker mit dem Vorhaben umgegangen sind, findet er für die Arbeit der Stendaler Stadtverwaltung auch lobende Wort: „Die Bearbeitung des Bauantrages ist seitens der Stadt recht flott gegangen. Wir wurden sehr zügig unterstützt.“ Der Bauvorbescheid ist da, die Abrissbagger konnten gleich zum Ferienstart anrücken.

Die Private Gymnasien/Private Sekundarschule gGmbH betreibt neben der zweizügigen Sekundarschule am Mönchskirchhof noch das zweizügige Privatgymnasium in Stendal und das einzügige Privatgymnasium in Tangermünde. Im neuen Schuljahr werden insgesamt 710 Schüler unterrichtet.