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Projekt Brücke zwischen Jung und Alt

Drei neue Partnerschaften werden auf Initiative der Altmärkischen Bürgerstiftung Stendal im Rahmen der "Generationsbrücke" eingegangen.

Von Thomas Pusch 28.08.2018, 01:01

Stendal l Viel wird von der Generationslücke zwischen Alt und Jung gesprochen, die es zu überwinden gilt. Ein probates Mittel, um über eine Lücke zu kommen, sind Brücken. Die 2009 gegründete „Generationsbrücke Deutschland“ führt Alt und Jung zusammen. Aber nicht so, wie sehr oft für ein Konzert der Kindergartengruppe im Seniorenheim. Der Ansatz ist vielmehr, regelmäßige Treffen zu veranstalten. Jeweils eine Einrichtung für Kinder, eine Schule oder Kindertagesstätte, und ein Seniorenheim bilden dabei ein Paar. Dank der Altmärkischen Bürgerstiftung gibt es nun auch drei Brücken im Landkreis Stendal.

„Sie sind in Tangermünde, Bismark und Osterburg“, sagte Jürgen Lenski, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung, am Rande einer Schulung im Gespräch mit der Volksstimme. In Tangermünde besteht das Paar aus der Brunsberg-Sekundarschule und dem Seniorenheim „Goldener Herbst“, in Bismark haben sich das Haus der Sinne und die Kindertagesstätte „Pusteblume“ zusammengetan, in Osterburg sind es die Karl-Marx-Sekundarschule und das DRK-Haus „Sorgenfrei“. Mitarbeiterinnen aller sechs Einrichtungen waren bei der Schulung vertreten, die von Regionalkoordinator Holger Schmidtke geleitet wurde. Der Theologe ist Religionslehrer an der Berliner John-F.-Kennedy-Schule, um die Generationsbrücke kümmert er sich allerdings nicht nur nebenbei. „Sie ist bei uns auch Bestandteil des Unterrichtes in der vierten Klasse“, sagte er gegenüber der Volksstimme. Einmal im Monat besuchen die Schüler Altersheime in der Umgebung, das sei soziales Lernen, wie es im Lehrplan vorgesehen sei.

Das Miteinander mit den eigenen Großeltern reiche für das Verständnis der eigenen Generation heutzutage nicht mehr aus. „Das hat sich doch gewandelt, die Älteren sind heute viel länger mobil und aktiv“, erklärte Schmidtke. So lernen die Kinder im Rahmen des Unterrichts die weniger aktiven und nicht mehr mobilen Senioren kennen – und im Rahmen des Projektes Generationsbrücke die Sekundarschüler aus Tangermünde und Osterburg sowie die „Pusteblume“-Kinder aus Bismark.

In Stendal gibt es schon eine Generationsbrücke. Sie verbindet durch ein Konzept der Bürgerinitiative Stendal deren Tagesstätte mit den Stadtseeknirpsen. „Da habe ich mir die Anregung geholt“, sagte Lenski. Absichtlich habe man sich aber daher aus der Stadt Stendal hinausbewegt.

Die drei Generationsbrücken sollen zunächst einmal für ein Jahr halten. Für den Beginn des kommenden Jahres wurde schon ein Halbzeitgespräch mit Holger Schmidtke vereinbart, der ist aber auch ständiger Begleiter des Projekts. „Einfach anrufen“, sagte er.