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Ramelow-Kreuzung Keine Änderungen zum Thema Sicherheit

Nach dem tödlichen Unfall an der Ramelow-Kreuzung prüfte die Stendaler Stadtverwaltung die Verkehrssicherheit. Jetzt liegt das Ergebnis vor.

Von Egmar Gebert 19.01.2018, 01:00

Stendal l An der Verkehrssituation im Bereich zwischen Winckelmannplatz und Ramelow-Kaufhaus, sprich Kornmarkt, Breite Straße und Bruchstraße, wird sich vorerst nichts ändern. Das ist das Ergebnis der Prüfung mehrerer Varianten, die mehr Sicherheit für die Fußgänger in diesem Bereich bringen sollten.

Einen dazu erstellten schriftlichen Bericht der Verwaltung fasste Georg-Wilhelm Westrum, Amtsleiter für Stadtentwicklung und Sanierung, während der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 17. Januar in etwa so zusammen: Keine der sechs geprüften Varianten wäre machbar.

Geprüft wurde demnach die Frage, ob – wie vor der Umgestaltung dieses Bereiches schon einmal vorhanden – ein Fußgängerüberweg eingerichtet werden könnte. Die Antwort lautet nein. An der ursprünglichen Stelle wäre er nicht zulässig, an anderer Stelle wegen nicht zu erwartender Akzeptanz durch die Fußgänger nicht sinnvoll. Eine Ampel zu installieren, die den Verkehr im Kreuzungsbereich zugunsten der Fußgänger vollständig stoppt (sogenanntes japanisches Modell), lasse die Straßenverkehrsordnung nicht zu.

Dritte zu prüfende Variante: Eine Verkehrs- oder Mittelinsel in der Bruchstraße. Das aber würde den Umbau der Straße in diesem Bereich von derzeit sechs Meter auf neun Meter Breite erfordern. „Aus fachtechnischer Sicht“ nicht zu befürworten, steht im Bericht an den Stadtrat.

Die Voraussetzungen, um Bodenschwellen in die Straßen einzubauen – auch das vor dem Hintergrund, die Fußgängersicherheit zu erhöhen –, seien nicht gegeben. Solche Schwellen sind zum Beispiel nur in Straßen zulässig, durch die kein öffentlicher Nahverkehr rollt. Die Verkehrsrichtung in Einbahnstraßen rund um den Marktplatz zu ändern, davon rät die Verwaltung ab, solange noch Baumaßnahmen in den Zu- und Abfahrtsstraßen zum Markt laufen (Beispiel Brüderstraße).

Fazit: Ohne straßenbauliche Veränderungen lässt sich an der Verkehrssituation an der und um die Ramelow-Kreuzung nichts ändern.

Die Frage von Ausschussmitglied Joachim Röxe (Die Linke), ob es darüber hinaus Überlegungen der Verwaltung gebe, die Situation für die Fußgänger zu verbessern – schließlich mache die Verwaltung ja „manchmal auch was aus eigenem Antrieb und ohne dazu extra aufgefordert worden zu sein“ –, beantworteten sowohl Westrum als auch Planungsamtsleiter Axel Achilles mit einem Verweis auf die derzeit laufenden Arbeiten am Verkehrswegekonzept „Innenstadt“. Im Rahmen dessen werde „auch dieser Bereich weiter betrachtet“, versicherte Georg-Wilhelm Westrum. Axel Achilles: „Wir haben uns Gedanken dazu gemacht. Die sind aber alle noch nicht spruchreif. Es würde alles bauliche Konsequenzen haben. Wir werden das prüfen und legen es ihnen dann vor.“

Das ändert nichts daran, dass „die Fußgänger nun immer noch nicht wissen, wo sie die Straße am sichersten überqueren können“, gab Rita Antusch (SPD) zu bedenken. Amtsleiter Westrum setzte daraufhin auf „gegenseitige Rücksichtnahme“.

Schließlich beantragte Henning Richter-Mendau (CDU) „das Ende der Debatte. Die Situation ist unbefriedigend, das wissen wir alle.“