1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Für 11 Millionen Euro Straßen gebaut

EIL

Rekord-Bilanz 2016 Für 11 Millionen Euro Straßen gebaut

Zehn Straßen erneuert und vier Brücken neu gebaut. Das ist die Bilanz, die der Leiter des kreislichen Straßenbauamtes für 2016 ziehen kann.

Von Egmar Gebert 16.12.2016, 09:43

Stendal l Noch nie konnte Thomas Müller, Leiter des Straßenbauamtes des Landkreises Stendal, am Ende eines Jahres auf eine solche Bilanz zurückblicken: „Wir haben 14 Maßnahmen im Straßenbau realisiert, darunter vier Brücken. Über den Daumen gepeilt, sind das elf Millionen Euro. Das ist schon ein Pfund“, berichtete er den Mitgliedern des Bau- und Verkehrsausschusses des Kreistages während dessen letzter Sitzung 2016.

Zu danken sei das der Tatsache, dass die meisten dieser Straßen und Brücken mit Landes- sowie Bundesmitteln für die Beseitigung von Hochwasserschäden saniert oder neugebaut werden konnten. Wobei es richtiger ist, zu sagen: mussten. Ein Beispiel ist die Straßenbrücke, die zwischen Weißewarte und Demker über den Tanger führt. Durch das Sommerhochwasser 2013, das mit Macht in die Tangerniederung gedrückt hatte, war sie komplett eingestaut und dabei so stark beschädigt worden, dass nur ein Neubau blieb. Risse in der Betonkonstruktion hatten darauf hingedeutet. Die Untersuchung des Brückenbauwerks brachte dann schwerwiegende Schäden zu Tage.

Die Brücke wurde gesperrt, eine Behelfsbrücke errichtet, was mit rund 250.000 Euro zu Buche schlug. Abriss und Neubau der Tangerbrücke, was im März 2015 begann und im September 2016 endete, kosteten rund 1,6 Millionen Euro. Die neue Brücke ist allerdings auch größer als ihre Vorgängerin. Mit einer lichten Weite von 25 Metern und einer Breite von zwölf Metern überspannt sie den Bachlauf. Zudem ist sie eineinhalb Meter höher als die alte Brücke, damit das nächste Hochwasser unter ihr hindurch fließen kann. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurden auch Straßen, die nicht direkt vom Hochwasser betroffen waren. Zum Beispiel der Kreisstraßenabschnitt vom Bahnhof Demker hinein nach Demker oder die Kreisstraße 1191 zwischen Klein Schwarzlosen und Schönwalde und weiter von Schönwalde bis zur Landesstraße 53 (Schönwalder Kreuzung) in Richtung Tangerhütte.

Sie gehörten zu den Straßen, die genutzt wurden, um unzählige Lkw-Transporte zu den Hochwassergebieten fahren zu können. Belastungen, für die sie nicht ausgelegt waren und die sie auch aufgrund ihres vordem schon nicht mehr optimalen Zustandes nicht unbeschadet überstanden. Die Schäden zu beseitigen, sprich beide Straßenabschnitte der K 1191 zu erneuern, kostete rund 1,4 Millionen Euro. Die Straßensanierung zwischen Demker und Demker-Bahnhof 477.000 Euro.

Erneuert wurden aber auch Brücken und Straßen, bei denen das altersbedingt nötig war. So hatte die Brücke über den Tauben Aland bei Lichterfelde stolze 113 Jahre auf dem Buckel. Anstelle der Rundbogen-Betonkonstruktion entstand in acht Monaten die fünf Meter lange und zehn Meter breite neue Brücke. Kostenpunkt 423.000 Euro.

Unter den Punkt Straßenerhaltungen fallen 2016 unter anderem die Erneuerung der Fahrbahndecke in Storkau, Knoten Bührs, für 150.000 Euro, die Arbeiten an der ICE-Brücke Hämerten für 200.000 Euro, die Instandsetzungen an den Kreisstraßen in Stegelitz und Schleuß für rund 50.000 Euro.

Soviel zur Bilanz eines – wie gesagt – außergewöhnlich intensiven Straßenbaujahres im Landkreis.

Mit Prognosen für das kommende Jahr ist Amtsleiter Müller noch etwas zurückhaltend. Fest steht: Ein, was den Neubau oder die Sanierung von Straßen betrifft, so üppiges Jahr wie das vergangene wird 2017 nicht werden. Wenn überhaupt saniert werden kann, dann nur mit Geld, das von Land und Bund in den kreislichen Haushalt fließt (sogenannte EntflechtG-Mittel).

Für die Straßenunterhaltung, also für Pflege der Fahrbahnen, Reparaturen, den Winterdienst und so weiter stehen im Jahr rund 500.000 Euro zur Verfügung. Auch wenn es im kommenden Jahr etwas mehr werden sollte – die Diskussion zum Entwurf des kreislichen Haushaltsplans geht in diese Richtung –, wäre das bei Weitem nicht das, was man bräuchte, um alle Straßen im Landkreis in einen Top-Zustand zu versetzen. Dennoch gilt das Wort des Amtsleiters: „Wir werden die Straßen laufend instand halten.“

Es gebe aber auch Straßen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt neugebaut werden müssten. 175 Straßenkilometer von insgesamt 475 Kilometern, für die das kreisliche Straßenbauamt zuständig ist, sind bereits neu. Bleiben 300 Kilometer alte Straßen im Landkreis. Die Regel sei, so Thomas Müller, dass der Landkreis in einem Jahr ein bis zwei Kilometer Straße sanieren kann. 2017 wird das voraussichtlich die Ortsdurchfahrt in Heeren sein.