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Resolution Stendaler CDU will Wolfsmanagement

Die Stendaler Stadtratsfraktion CDU/Landgemeinden will die Sorgen der Bevölkerung ernster nehmen als bisher und fordert ein Wolfsmanagement.

Von Bernd-Volker Brahms 09.10.2017, 14:00

Stendal l Die Stendaler CDU möchte den Druck auf die Bundes- und Landespolitik in Sachen Wolf erhöhen. Im Stadtrat Stendal möchte die Fraktion CDU/Landgemeinden eine Resolution zu einem praxis-tauglichen Wolfmanagement verabschieden.

„Wir brauchen einen offenen und ehrlichen Umgang“, sagt CDU-Stadtrat Marcus Schober aus Börgitz. Es mache sich mehr und mehr eine Unsicherheit breit, sagt er. In den Stendaler Ortsteilen sei die Wahrnehmung sicherlich anders als in der Kernstadt. Mit den Eingemeindungen bis 2010 würden mittlerweile ein Viertel der Einwohner auf dem Land leben. „Es gibt Leute, die gehen nicht mehr in den Wald oder nicht mehr in bestimmte Ecken“, sagt Schober.

Es gebe zwar keine konkreten Vorfälle, jedoch müsse man die Sorgen ernst nehmen, fordert Schober, der selbst Jäger ist.

Im April sei bereits im Kreistag eine Resolution in Sachen Wolf verabschiedet worden, da sei es folgerichtig, dass nun auch die Stadt Stendal nachziehe, schreibt der CDU-Fraktionsvorsitzende Hardy Peter Güssau im Resolutionstext.

Zu den Forderungen der Stendaler CDU gehören:

  • Vorkehrungen zu treffen, wie man den wachsenden Bestand zukünftig kontrollieren und die Weichen für eine Regulierung der Population stellen will
  • Es soll erörtert werden, in wiefern es legitim ist, Wölfe im Zweifels- fall abzuschießen

Seit 2000 hätten sich die Wölfe von Brandenburg und Sachsen kommend auch in der Altmark ausgebreitet. Mit Stand von November 2016 gebe es zwölf Rudel und eine unbekannte Zahl von Wolfspaaren im Land Sachsen-Anhalt. Es gebe eine jährliche Zuwachsrat von 30 Prozent, die ein Ergebnis des Artenschutzes und unmittelbare Folge der Einstellung der Wolfsbejagung sei.

Nach Vorstellung der CDU sollten jährliche Monitoring-Ergebnisse zum Wolf mit allen Betroffenen, also der Wissenschaft, dem Naturschutz, den Nutztierhaltern, Grundeigentümern sowie der Jägerschaft besprochen werden.

Wenn es bei Nutztierhaltern zu Rissschäden kommt, dann sollen diese schnell und unbürokratisch ausgeglichen werden. Weiterhin soll es finanzielle Unterstützung für Herdenschutzmaßnahmen geben, fordert die Stendaler CDU. Darüber hinaus soll der Wolf ins Jagdrecht mit feststehender Jagd- und Schonzeit aufgenommen werden.