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Rolandfest Stendal feiert mit Rednex und Ostrock

Mit einer Zeitreise in die 90er Jahre hatte das 51. Rolandfest in Stendal begonnen und bot ein pralles Festprogramm.

Von Thomas Pusch 04.06.2018, 10:19

Stendal l Der Himmel über der Bühne am Marktplatz sah am Freitag, 1. Juni 2018, bedrohlich aus. Gleich sollte die 90er Jahre Nacht den Partyauftakt bilden. Würde sie ins Wasser fallen? Nein, bis auf ein paar Tropfen blieb es trocken.

So meinte denn auch Matthias Neumann vom Veranstaltungsmanagement der Stadt nach dem Besonderen des Rolandfestes 2018 gefragt: „Fast hätte ich gesagt, das zauberhafte Wetter“. Aber eben nur fast, denn Regen und Rolandfest gehören schon seit Jahren nicht mehr zusammen. So gibt es Wichtigeres in der Festbilanz.

Rund 20 000 Besucher machten aus dem Rolandfest einmal mehr ein Volksfest. Am Freitagabend war der Marktplatz proppenvoll, am Sonnabend, als die Berliner Band „Die Ossies“ mit ihrem Ostrock de Luxe und die Rosslauer Coverband „Tänzchentee“ mit einem bunten Mix von wie sie es selbst nennen „A wie Roland Kaiser bis Z wie Rammstein“. Etwa 5000 Fans werden es jeweils an den beiden Abenden gewesen sein.

Doch auch auf der Bühne am Sperlingsberg war eine Menge los, ob mit der Danny Proebe Band, die einen Mix aus Americana und Singer-Songwriter spielte, und Nobody Knows am Freitag oder die Musikerfabrik, „Die Kreuzer“ und die Bigband der Musik- und Kunstschule am Sonnabend – wer auf der Suche nach dem etwas ausgefalleneren Klang war, wurde dort fündig.

Ein weiteres Jahr eine Erfolgsgeschichte war der mittelalterliche Markt auf dem Winckelmannplatz. Nicht nur, dass dort mit dem erstmals aufgestellten Badezuber auch eine Erfrischung von außen möglich war, es gab auch mittelalterliche Musik, Jonglage, eine Feuershow, Märchen und allerlei Kulinarisches.

Darin stand auch das übrige Festgebiet in nichts nach – ob Einheimisches wie Bratwurst und Champignonpfanne, Besonderes wie Langos oder Soljanka oder auch Altbekanntes wie DDR-Softeis, es wurde eine Menge angeboten. Die Getränkeauswahl war eine lange Liste, angesichts der Preise gab es an manchem Stand allerdings ebenso lange Gesichter. 6,50 Euro für einen Cuba Libre oder sechs Euro für ein Glas Sekt erschienen manchem Rolandfestbesucher doch ganz schön happig.

Die Polizei sprach am Sonntag von einem „weitestgehend ruhigen“ Rolandfestwochenende. Laut Jörg Schuhmacher wurden sechs Anzeigen wegen Körperverletzung, eine wegen Diebstahls und eine wegen Sachbeschädigung erstattet. Eine Schlägerei zwischen mehreren Personen in der Nacht zum Sonnabend wurde von der Polizei nicht als im Zusammenhang mit dem Rolandfest stehend registriert, daraus ergaben sich zwei Anzeigen wegen Körperverletzung.

So bleibt bei der Freude von Besuchern und Veranstaltern über ein gelungenes Rolandfest einzig eine kuriose Randnotiz. Rednex hatten als Frontfrau nicht ihre Erstbesetzung Mia Löfgren alias Whippy dabei, sondern die Kreuzberger Rapperin Yansn alias Jiggy McClaganahan. Ganz offiziell heißt es bei der Band auch, dass sie aus 17 Mitgliedern besteht, von denen dann aber nur vier gleichzeitig auf der Bühne stehen. Der Stimmung im Publikum tat es – Playback sein Dank – überhaupt keinen Abbruch.