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Safari Jungstörchen ins Nest geschaut

Eine Storchensafari führte den Tangermünder Stadtführer-Nachwuchs durch die Elbestadt.

Von Anke Hoffmeister 18.06.2018, 01:01

Tangermünde l Eine Storchensafari stand auf dem Programm der Stadtführerkinder und jungen Tangermünder Stadtführer. Ute und Peter Neuhäuser vom Zönu beziehungsweise Nabu in Buch sowie Stefanie Jensen aus Tangermünde, deren Kinder regelmäßig mit den Stadtführerkindern unterwegs sind, und Angelique aus dem Kinderheim begleiteten die Mädchen und Jungen auf dieser Tour.

Wenn die kleinen Stadtführer selbst aktiv werden und Ortsunkundige durch die Stadt begleiten, erzählen sie selbst sehr viel über die Störche. Deshalb ist es wichtig für sie, von Biologen möglichst viel Wissenswertes verständlich vermittelt zu bekommen. Und da nach den Sommerferien im August bereits die ersten Störche wieder unterwegs nach Afrika sein können, war es wichtig, dieses Treffen noch im Juni zu arrangieren.

Bis Dezember sind die Störche unterwegs, um in Afrika anzukommen, berichteten die Neuhäusers am Freitag. Meist kommen die Storchenpaare immer in dasselbe Nest (Horst) zurück. In Afrika sind die Paare nicht zusammen. Dort bauen sie auch keine Nester, weil sie dort nicht brüten. Kehren sie im Frühjahr wieder zurück nach Europa, treffen sich die Paare wieder.

Erwachsene Störche legen fünf Eier, jüngere weniger – meist im Abstand von zwei Tagen. Nach dem zweiten Ei beginnen sie zu brüten. Nach 32 Tagen schlüpft das erste Küken, das meist auch kräftiger ist als das zuletzt geschlüpfte.

Außerdem erfuhren die jungen Stadtführer, dass die Storcheneltern die Nahrung nur ins Nest werfen, es aber nicht in die Schnäbel stopfen. Das Stärkste frisst am meisten. Das Kleinste könnte verhungern.

Aufgrund der Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen fanden die Störche nicht genügend Nahrung. Der Boden war hart.

Die Tour am Freitag startete am Brunnen vor der Stephanskirche. Jedes der 16 Kinder bekam ein Fernglas. Außerdem durfte jeder durch das ganz große Fernglas von Peter Neuhäuser schauen.

Nester entdeckten sie bei ihrem Rundgang durch Tangermünde auf dem Eulenturm, auf dem Bäckereischornstein in der Kirchstraße, zwei auf dem Rathaus, eines auf der Sparkasse und zwei in der Mauerstraße. Mal entdeckten die Mädchen und Jungen ein Junges, manches Mal sogar drei.

Beim Brüten wechseln sich Männchen und Weibchen alle zwei Stunden ab. Nachts brütet das Weibchen, und das Männchen hält in angemessener Entfernung Wache.

Zehn besetzte Nester gibt es in diesem Jahr in Tangermünde. Das Nest auf dem Eckturm an der entstehenden Hafen-City wäre auch fast besetzt gewesen. Der Storch habe bereits darin gestanden, sei dann jedoch, vermutlich wegen der Bauarbeiten wieder davongezogen.