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Sanierung Neue Elektrik für den Bauernmarkt

Im Sommer soll die Bauernmarkt-Halle in Stendal ein neues Dach bekommen. Auch die Elektrik muss komplett erneuert werden.

Von Donald Lyko 16.04.2020, 11:00

Stendal l Die Planungen für die Arbeiten an der Bauernmarkt-Halle laufen. Doch das eingeplante Geld reicht dafür nicht mehr aus, informierte Georg-Wilhelm Westrum, Leiter des Amtes für Stadtumbau und Sanierung, am Dienstagabend die Mitglieder des städtischen Finanzausschusses. Denn die vom Stadtrat schon Ende 2018 beschlossene Summe von 90.000 Euro reiche nur für den neuen Dachstuhl. Bei den weiterführenden Untersuchungen habe sich aber gezeigt, so Westrum, dass im Gebälk alle Stromleitungen verlaufen und auch die Anschlüsse in der Halle nicht dem heute vorgeschriebenen Standard entsprechen.

Darum hat sich die Stadt als Eigentümerin des Gebäudes, das bis in die 1990er Jahre als Fahrzeughalle der Stendaler Feuerwehr genutzt worden war, dazu entschieden, die gesamte Elektroverkabelung zu erneuern. Unter dem Strich wird das Gesamtvorhaben nach jetziger Schätzung zirka 280 000 bis 300 000 Euro kosten. Durch Umschichtung und Freiwerden von Geld aus Städtebauprogrammen sei die Finanzierung gesichert, erklärte Westrum. Demnächst werde dem Stadtrat ein entsprechender Beschlussvorschlag vorgelegt, denn die Stadt wolle am Zeitplan festhalten, der die Bauarbeiten für den Monat August vorsieht.

Mit Blick auf die deutlich höheren Kosten wiederholte Jürgen Schlafke (SPD) eine im Zusammenhang mit dem maroden Dach mehrfach gehörte Frage: Hat die Stadt darüber nachgedacht, diese Halle in der Bruchstraße abzureißen und den Stendaler Bauernmarkt in einer anderen, leerstehenden Halle anzusiedeln? Das sei für die Stadt keine Option, sagte Georg-Wilhelm Westrum, denn der große Vorteil des Bauernmarktes sei gerade seine Innenstadtlage. Der Bauernmarkt an dieser Stelle trage zur Belebung der Innenstadt bei.

Die Dacherneuerung sollte schon längst erledigt sein, war bereits für das vergangene Jahr geplant. Aus der Verwaltung hieß es zur Verzögerung erst, es fehle die personelle Kapazität im Bauamt, das Projekt umzusetzen, ein paar Monate war es die Schwierigkeit, Handwerker für den Auftrag zu finden.

Notwendig wurden die Arbeiten, nachdem 2018 massive Schäden am Dach des hinteren Teils der Bauernmarkt-Halle und statische Mängel festgestellt worden waren. Es erfolgte eine Sperrung des betroffenen Areals, nach dem Einbau von provisorischen Stützpfeilern mittels Gerüst konnte die Halle wieder geöffnet werden. Die Stadt wollte möglichst schnell das Vorhaben angehen, weil für die Gerüststützen eine jährliche Mietgebühr von rund 7100 Euro zu entrichten sind und um die Einschränkungen für die Markthändler möglichst bald abstellen zu können.

In der Halle findet an jedem Sonnabendvormittag ein großer Bauernmarkt statt, von Montag bis Freitag ist zudem ein Stand mit einem großen Sortiment regionaler Waren geöffnet. Weil mit der Sperrung auch Aussagen die Runde machten, ob der Standort nicht komplett aufgegeben werden sollte, hatte es eine privat initiierte Unterschriftensammlung gegeben, bei der sich 567 Unterzeichner für den Erhalt der Halle ausgesprochen hatten, die der Maschinenring Altmark für den Bauernmarkt gemietet hat.