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SchmaZ Deutsch mit der Zeitung gelernt

Schüler der Internationalen Klasse der Komarow-Schule in Stendal beteiligen sich an Volksstimme-Projekt "Schüler machen Zeitung".

Von Farila, Yasmin und Laila 30.03.2016, 23:01

Stendal (bb) l In der Stendaler Sekundarschule „Wladimir Komarow“ gibt es zwei Internationale Klassen, in denen Flüchtlingskinder auf den regulären Schulunterricht vorbereitet werden. „Es ist erstaunlich, wie schnell die Kinder lernen“, sagt Lehrerin Gaby Fischer, die von der Sozialpädagogin Conny Förster unterstützt wird. In vielen Fällen kommen die Schüler bereits nach wenigen Monaten in reguläre Klassen.
Die Schüler haben sich am Projekt „Schüler machen Zeitung“ (SchmaZ) der Volksstimme beteiligt. Sie haben im Unterricht die Tageszeitung zwei Wochen lang studiert, auch ein Besuch in der Volksstimme-Redaktion gehörte dazu. Es wurden auch eigene Beiträge formuliert. Drei werden hier dokumentiert:
Ich heiße Farila. Ich komme aus Panjshirin in Afghanistan. Ich bin zwölf Jahre alt. Ich bin seit sechs Monaten in Stendal. Zuerst waren wir in Halberstadt. Ich habe einen Bruder und eine Schwester. Ich bin sieben Jahre in die Schule gegangen. Mein Vater hat als Fleischer gearbeitet. In Afghanistan ist es im Sommer warm und im Winter kalt. Wenn es sehr warm war, sind wir zum See zum Schwimmen gegangen. In der Schule haben wir auch Englisch gelernt und auch Arabisch. Ich liebe Biologie und möchte später Ärztin werden oder in der Apotheke arbeiten. Jetzt gehe ich in die Internationale Klasse an der Komarow-Schule. Ich kam mit meiner Familie nach Stendal. Die Menschen in Deutschland finde ich  ganz nett. Die Menschen essen Schweinefleisch, wir nicht. In der Schule sind Jungs und Mädchen zusammen in einer Klasse. In Afghanistan war das anders. Hier in Stendal gibt es große Supermärkte, in meiner Heimat gab es nur kleine Geschäfte. Wir sind mit der Schule schon in Magdeburg gewesen. Ich würde gerne einmal nach Frankfurt oder Berlin fahren. Meine Sprache ist Persisch.
Ich heiße Yasmin. Ich komme aus Homs in Syrien. Ich bin 13 Jahre alt. Ich kam mit meiner Familie, mit meinem Vater, meiner Mutter und meinen Geschwistern. Ich bin drei Jahre in Syrien zur Schule gegangen. Ich bin seit einem Jahr in Deutschland, aber erst seit zehn Monaten in Stendal. Seit acht Monaten bin ich in der Förderklasse, aber bald komme ich in die Regel-Klasse. Mein Vater hat in Syrien in einem Supermarkt gearbeitet. In Deutschland hat mein Vater einen Kurs zum Elektriker gemacht. Jetzt lernt er noch auf deutsch zu lesen, damit er bald arbeiten kann. Mein Bruder geht in die achte Klasse der Komarow Schule. Ich liebe mein Land, aber ich kann dort nicht mehr leben, weil Krieg ist. Ich habe viele Freundinnen in Syrien gehabt. Meine beste Freundin ist noch in Syrien. Ich vermisse sie sehr. Ich möchte in Deutschland einen guten Schulabschluss machen und eine Ausbildung zur Lehrerin machen, weil ich Kinder liebe und anderen gerne etwas beibringe. Und ich liebe meine Familie und meine Lehrerin. Ich spreche Arabisch und Deutsch. Deutschland ist schön. Ich liebe Deutschland und ich bin Muslimin.
Ich heiße Laila. Ich bin zwölf Jahre alt. Ich komme aus Afghanistan. Ich bin seit fünf Monaten in Stendal. Ich spreche Persisch. Ich kam mit meiner Familie nach Stendal. Ich habe eine Schwester und einen Bruder. Ich bin sechs Jahre in Afghanistan zur Schule gegangen. Mein Zuhause war in Bamiyan. Seit einem Monat gehe ich in Stendal zur Schule. Es ist wichtig, dass alle Ausländer in Deutschland deutsch lernen und ich auch. Ohne Sprache kann ich nicht zur Schule gehen und ohne Schule kann ich keinen Abschluss und keine Ausbildung machen, und später nicht arbeiten gehen. Wenn ich mit der Schule fertig bin, möchte ich studieren und Doktor werden. Ich bin mit meiner Familie zu Fuß von Afghanistan nach Deutschland gekommen. Das war sehr schwer und schlimm für uns alle. Meine Schule in Afghanistan ist nicht so groß und dort waren nicht alle so fleißig. Meine Schule in Stendal ist besser.