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Schöner leben Wie Stendaler ihre Stadt verbessern wollen

Im Projekt "Stendal besser machen" gibt es schon zwei konkrete Ideen für die Hansestadt.

Von Donald Lyko 21.10.2020, 03:00

Stendal l Alle Interessierten an einem Tisch versammelt, vielleicht auch in kleineren Gruppen im Raum verteilt, und dann im Gespräch die Ideen vorgestellt – das geht momentan nur sehr schwer. Darum geht das bundesweite Format „Meine Stadt besser machen“ in Stendal erstmals einen komplett digitalen Weg. Mit Erfolg, wie das erste Nachbarschaftsgespräch gezeigt hat. „Das digitale Format hat super funktioniert. Es war kurzweilig, abwechslungsreich und sehr lebendig“, sagte Projektleiterin Julia Tegeler von der Bertelsmann-Stiftung: „Die Teilnehmenden haben sich darüber ausgetauscht, was ihnen für ein gutes Zusammenleben in ihrer Nachbarschaft wichtig ist und dann gemeinsam konkrete Ideen dafür entwickelt.“

Denn genau darum geht es bei diesem Gemeinschaftsprojekt von Freiwilligen-Agentur Altmark, Bertelsmann-Stifung und Körber-Stiftung. Alle Stendaler sind eingeladen, ihre Wünsche, Ideen und Vorschläge einzubringen, wie Stendal besser gemacht werden kann. Nachdem in der vergangenen Woche der Stadtteil Stadtsee angesprochen war, sind weitere Nachbarschaftsgespräche für Nord, die Bahnhofsvorstadt und die Ortsteile geplant (siehe Infokasten). Am 25. November soll es dann zum Abschluss eine Praxiswerkstatt geben – ebenfalls digital.

Auf der Projektseite www.stendalbessermachen.de kann jeder, der möchte, seine Ideen eintragen und sich für die Gespräche anmelden. Das die funktionieren, hat die Premie­re vorige Woche gezeigt. Statt digitaler Distanz habe sich die Videokonferenz mit Workshop-Charakter schnell zu einer „lebhaften Diskussion über die Lebensqualität in der Hansestadt“ entwickelt, so Julia Tegeler. Dass Stendal bereits ein lebenswerter Ort sei, „wurde dabei nicht infrage gestellt“. Es wurden aber schon viele konkrete Wünsche und Ideen vorgetragen: mehr Bäume und Blumen, mehr Spielplätze (auch in Gebäuden), mehr Bänke zum Verweilen, weniger vertreuter Müll und Hundekot, ein buntes Nachtleben und ein barrierefreier, kurz getakteter öffentlicher Nahverkehr.

Die Gesamtmoderation hatte die Bertelsmann-Stifung übernommen, für die Gespräche in Kleingruppen hatten sich die Stendaler Kristina Oelze und Hannes Rühlmann zur Verfügung gestellt. Im Wechsel von Kleingruppenarbeit und großer Gesprächsrunde haben sich zwei Schwerpunkte herauskristallisiert: eine autofreie Innenstadt, um den CO2-Ausstoß zu verringen und mehr Platz für Cafés und Grünflächen zu gewinnen, sowie ein Spiele-Café, das ein generationsübergreifendes Miteinander stärken und Spaß in den Alltag bringen soll.

Für weitere Vorschläge können die nächsten Nachbarschaftsrunden genutzt werden, ebenso die Internetseite, gern das persönliche Gespräch mit David Messner von der Freiwilligen-Agentur Altmark. Er lädt zum Digital-Gespräch auch die ein, die daheim keinen Computer mit Kamera haben. Als Partner wurde die Inlingua-Sprachschule in der Hallstraße gewonnen. Dort können während der Gesprächstermine Computer-Arbeitsplätze genutzt werden. „Wer das möchte, kann sich bei mir melden“, ermuntert David Messner.

Weitere Informationen zum Projekt, die anstehenden Termine und die Stadtkarte, in der Wünsche und Ideen (auch nach Themen) eingetragen werden können, sind unter www.stendalbessermachen.de zu finden.