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Schul-Projekt Lerne ein Stück vom Abc des Lebens

Unterricht auf besondere Art erleben, das können die Schüler der Stendaler Grundschule "Nord" während der Projektwoche.

Von Egmar Gebert 01.02.2019, 01:00

Stendal l Ein Hauch von Pfefferminze hängt in der Luft. Der frische Duft strömt aus einem der Klassenzimmer der Grundschule „Nord“, in dem Mädchen und Jungen der dritten Klasse gemeinsam mit Renate Classe vom Zönu aus Buch ein Zahnputzpulver zusammenrühren.
Im nächsten Zimmer ist es mucksmäuschen still. Die Kinder der zweiten Klasse sind sind darin vertieft, Leporellos zu falten und sie mit der Schere zu bearbeiten. Was draus werden soll, hängt als Muster an der Tafel. Eine Kette von Figuren, die sich an den Händen halten. Das Thema dieser „Unterrichtsstunde“: Freunde.
Und sollte einer der Schnitte in den Finger gehen – natürlich nur rein theoretisch – wäre Hilfe nah, denn nebenan üben die „jungen Sanitäter“ der 3c mit tatkräftiger Hilfe des DRK-Kreisverbandes, wie man aus einem Stück Standardpflaster einen akkuraten Fingerkuppenverband zuschneidet und ihn anlegt.
Hinter nahezu jeder Tür der Grundschule „Nord“ lauert dieser Tage eine andere Überrachung, die auf den ersten Blick so gar nichts mit dem Grundschul-Unterrichtsstoff zu tun hat – auf den zweiten schon. Es ist Projektwochenzeit.
Am Mittwoch gestartet, werden die rund 280 Mädchen und Jungen noch bis zum kommenden Donnerstag auf verschiedenste Art erfahren, was sich hinter dem Motto der Woche „Gesund macht stark“ verbirgt. Erdacht hat sich den Inhalt dieses Projektwochen-Überraschungspakets Renita Michel. Die pädagogische Mitarbeitern und Gesundheitsbeauftragte der Schule hat die organisatorischen Fäden in der Hand, aber auch Partner an ihrer Seite, die aus all diesen Fäden ein ebenso buntes wie starkes Band geflochten haben, an dem nun alle gemeinsam ziehen und unübersehbaren Spaß dabei haben. Das sind zuerst einmal jene Kinder aus den Klassenstufen drei und vier, die Michel als Gesundheitsberater-Team zur Seite stehen, morgens ihren Mitschülern per Lautsprecher verraten, was an jedem Projektwochentag anliegt, und die Gäste des Tages begrüßen. Deren Liste ist lang und der Garant für abwechslungs- wie lehrreiche Projekttage an der Gundschule „Nord“.
Seitdem Renita Michel vor fünf Jahren die Projektwochen-Tradition fortführt – vor den Halbjahresferien eines jeden Schuljahres wird sie wieder lebendig – , lernt auch sie immer wieder dazu. Zum Beispiel, dass besagte Partner gern ein zweites oder drittes Mal wiederkommen, wenn ihr Angebot ins Projektwochen-Konzept passt. Seien es die aus Stendaler Sportvereinen, von der Edeka-Stiftung und dem Markt gleichnamiger Handelskette, aus dem Gesundheitsamt, der Frauen- und Kinderklinik, die Schüler der 4. Klassen dieses Mal besuchen, oder von der Verbraucherzentrale...
Auch erfuhr Projektwochen-Fachfrau Michel, dass Qualität sich herumspricht, sie und ihre Mitstreiter aus dem Lehrerkollegium daher keine Schwierigkeiten haben, neue Partner ins Boot zu holen. In diesem Jahr sind das eine „Kräuterfee“ aus Groß Schwarzlosen und der „Schulranzen-TÜV“.
Und Erfahrung Nummer drei: Aus Projektwochenangeboten kann auch mehr werden. Aus einer früheren Jiu-Jitsu Projektwochen–Schnupperstunde wurde die Arbeitsgemeinschaft Jiu-Jitsu, in der nun zweimal pro Woche trainiert wird. Und die Projektwoche 2019? Das Potenzial für Bleibendes steckt auch in ihr.