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Schulausbau Container-Lösung beschlossen

Im Frühjahr wird in Stendal über den Standort eines Schulneubaus entschieden, um den geringen Kapazitäten der Grundschulen Herr zu werden.

Von Bernd-Volker Brahms 07.12.2016, 00:01

Stendal l Mit einigen Bedenken haben die Stadträte am Montag mit großer Mehrheit (34 Ja-Stimmen und vier Enthaltungen) dafür gestimmt, dass an der Grundschule Nord für mindestens zwei Jahre ein Container aufgestellt wird, der der Schule zwei zusätzliche Räume bietet. Diese vorübergehende Lösung kostet die Stadt 250 000 Euro, sagte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) am Montag im Stadtrat. Dafür könne man auch einen weiteren Kunstrasenplatz bezahlen, sagte der Verwaltungschef mit einem Anflug von Humor.

Nach dem Beschluss wird die Container-Lösung längstens bis zum dem Zeitpunkt bestehen, an dem eine neue Grundschule eröffnet worden sein wird. Dass die Schule als Ersatz für die Petrikirchschule kommen wird, steht für Schmotz indes fest. Es gebe die Überlegung den Neubau in einer öffentlich-privaten Partnerschaft zu errichten, sagte der Oberbürgermeister. „So könnten wir sicherlich günstiger bauen“, sagte Schmotz. Private Investoren könnten in der Regel günstigere Preise realisieren als die öffentliche Hand.

Bevor der Beschluss zur Container-Lösung an der Grundschule Nord am Montag gefasst wurde, betonten mehrere Stadträte, dass sie bis zuletzt mit höchst unterschiedlichen Zahlen durch Schulen und Verwaltung versorgt worden seien. „Wir hatten keine konkreten Fakten“, sagte Helga Zimmermann. Ihre Fraktion habe noch einen Vor-Ort-Termin mit der Schulleitung gemacht.

Reiner Instenberg, Fraktionsvorsitzender SPD, FDP, Piraten und Ortsteile, warnte davor, dass die Schule aufgrund von verschiedenen Zahlen öffentlich düpiert werden. Fraktionskollegin Anette Lenkeit unterstützte dies. „Die Schule jammert nicht auf hohem Niveau“, sagte die ehemalige Grundschulleiterin. Derzeit gebe es 302 Schüler an der Grundschule Nord, die in 13 Klassen beschult werden. „Die Schulentwicklungsplanung ist uns mächtig auf die Füße gefallen“, sagte Lenkeit. Die Schülerzahlen hätten sich in den vergangenen Jahren halbieren sollen. Stattdessen gingen sie hoch.

„Ich hätte mir gewünscht, dass uns konkrete Zahlen vorgelegt werden“, sagte Hardy Peter Güssau, Fraktionsvorsitzender CDU/Landgemeinden. „Das sind Dinge, die uns am Ende des Tages kirre machen“, sagte er. Es sei eine finanzielle Frage, für welche Lösung man sich an der Grundschule Nord entscheide, zumal ein Schulneubau zur Debatte stehe. „Wir können das Geld nur einmal ausgeben.“

Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass ab dem Schuljahr 2018/19 an den Schuleinzugsbezirken variiert werde. „Eher geht nicht.“ Es gehe darum, regulierend einzugreifen, so dass einige Schüler weniger der Grundschule Nord und dafür einige mehr der Petrikirchschule zugeordnet werden. „Für die Pertikirchschule haben wir auch eine Übergangslösung“, sagte Schmotz. Da auch die Schule an ihre Kapapzitätsgrenze stößt, sollen externe Räume angemietet werden.

Schmotz wies die Kritik an den verfehlten Prognosen für Schülerzahlen zurück. „Das liegt nicht an der Unbegabtheit der Verwaltung, die Entwicklung ist einfach anders gelaufen.“