1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Neuer Anlauf für neue Schulbezirke

Schulneubau Neuer Anlauf für neue Schulbezirke

Die Grundschulbezirke in Stendal sollen verändert werden. Nun legt die Verwaltung einen neuen Entwurf vor.

Von Donald Lyko 08.06.2020, 01:01

Stendal l Monatelang war gerechnet worden, damit die Schülerzahlen pro Grundschule passend verteilt sind, wenn die neue Grundschule am Haferbreiter Weg an den Start geht und dafür die Petrikirchhof-Grundschule geschlossen wird. Die eigens für die neue Schulbezirkssatzung eingesetzte Arbeitsgruppe hatte die Vorschläge abgestimmt und einen Satzungsentwurf erarbeitet, der für Verwaltung und Stadträte die beste Lösung scheint. Zu Jahresbeginn wurde das Papier im Kultur- und Schulausschuss behandelt und mit klarer Mehrheit befürwortet.

Schon bei dieser Sitzung meldeten sich Eltern aus dem Bereich nördlich der Haferbreite bis zur Arneburger Straße zu Wort und forderten eine Überarbeitung. Eines der Argumente: Ihre Kinder müssten künftig die Grundschule Nord besuchen, obwohl die Grundschule „An der Haferbreite“ – diesen Arbeitstitel hat die Verwaltung aus geografischen Gründen gewählt, bis Stadtrat und Gesamtkonferenz der Schule über einen Namen abgestimmt haben – deutlich näher liegen würde. Die betroffenen Kinder könnten bequem zu Fuß zur neuen Schule gehen, ohne die viel befahrene Arneburger Straße überqueren zu müssen.

Auch im Hauptausschuss, der Ende Januar tagte, trugen Eltern ihre Bedenken und ihr Unverständnis vor – und es wurde entschieden, eine Entscheidung zu vertagen. Darum musste in den vergangenen Monaten im zuständigen Amt für Jugend, Sport und Soziales noch einmal gerechnet und umgeplant werden. Denn wenn von einer Grundschule Straßen „weggenommen“ und diese einer anderen Schule zugeordnet werden, muss die entstandene Lücke durch weitere Verschiebungen geschlossen werden. Die vorgelegte Verteilung für die Schulbezirke sei ein „eng zusammenhängendes System“, hatte Amtsleiter Torsten Mehlkopf mehrfach erklärt. Während der Hauptausschussitzung hatte er vor einer „Kettenreaktion“ gewarnt, denn Veränderungen bei einer Schule würden Veränderungen bei anderen nach sich ziehen müssen.

Die Grundschule „An der Haferbreite“ ist für 150 Grundschüler konzipiert. Anhand der Geburten hatte das zuständige Fachamt ermittelt, dass in den vier Jahren ab dem Schuljahr 2021/22 insgesamt 31 Kinder aus besagtem Gebiet in die Klassen 1 bis 4 „hineinwachsen“. 31 weitere Schüler könne die neue Grundschule „definitiv nicht aufnehmen“, erklärte Mehlkopf damals im Hauptausschuss. Es müssten dann etwa ebenso viele Schüler auf andere Schulen verteilt werden. Diese Rechenaufgabe ist nun gelöst, es liegt eine zweite Variante zur Abstimmung im Stadtrat vor. In der wurden die Straßen nördlich der Haferbreite zur neuen Grundschule zugeordnet, dafür mussten einige Straßen der nördlichen Altstadt der Grundschule Nord und einige Straßen der südlichen Altstadt der Ganztagsgrundschule zugeordnet werden.

In den kommenden Wochen werden sich die Ortschaftsräte und die Ausschüsse damit befassen, abschließend soll der Stadtrat am 6. Juli sein Votum abgeben. Zur Abstimmung stehen die schon zu Jahresbeginn vorgestellte Variante zur Neufassung der Schulbezirkssatzung und eine Variante mit den geänderten Straßenzuordnungen. In der werden die Elternwünsche berücksichtigt.

Die neuen Schulbezirke sollen ab dem Schuljahr 2021/22 wirksam sein. Auch wenn der Grundschulneubau nicht wie geplant bis dahin fertig sein sollte, ist dennoch die Einschulung nach neuer Satzung geplant. Die neue Einteilung gilt dann für die Erstklässler, die Zweit- bis Viertklässler bleiben in den Schulen, die sie bis dahin schon besucht haben, um ein Zerreißen der Klassenverbände zu verhindern.