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Sparkasse Stendal Mobil im Landkreis unterwegs

Die Kreissparkasse Stendal stellt sich im ländlichen Raum neu auf. Geschäftsstellen werden geschlossen, dafür soll es mobile Angebote geben.

03.12.2015, 23:01

Stendal l In zwölf Dörfern wird die Sparkasse ab dem 29. März 2016 nicht mehr direkt vor Ort präsent sein. Dann schließen die Geschäftsstellen in Grieben, Klietz, Schollene, Werben und Arneburg, wobei in Arneburg der Geldautomat erhalten bleibt. Geschlossen bleiben ab diesem Tag auch die Agenturen und Zahlstellen in Groß Garz, Iden, Hohenberg-Krusemark, Schinne und Badingen, die derzeit als Außenstellen der nächstliegenden Geschäftsstellen geführt werden und in der Regel einmal in der Woche öffnen. Geldautomaten werden in Kläden und Sandau abgebaut. Zudem verringert sich in Tangermünde und Stendal das Angebot bei den Automaten um die Standorte Hagebaumarkt und Johanniter-Krankenhaus.

Das rote S wird in allen Orten jedoch weiterhin präsent sein. „Mindestens einmal in der Woche“, so verspricht es Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Jörg Achereiner, werde eine mobile Geschäftsstelle die betroffenen Standorte anfahren. Das Kreditinstitut erwirbt dafür einen Mercedes-Sprinter mit Spezialausstattung. Achereiner: „Das ist ein Vollpanzer-Fahrzeug, mit dem wir jegliche Service-Tätigkeit flexibel anbieten können.“

Der Sparkassen-Chef betont: „Wir sind damit weiterhin vor Ort präsent. Aber wir stellen auch wichtige Weichen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig und nah am Kunden zu bleiben.“ Die betroffenen Mitarbeiter werden in nahegelegende Geschäftsstellen versetzt. „Die Kunden können so ihren vertrauten Ansprechpartnern folgen. Es geht keiner von Bord“, bekräftigt Achereiner. Er spricht vielmehr von einer „Bündelung der Kräfte“ in den 15 Geschäftsstellen. Den Zugang zu Bargeld sichern zudem weiterhin 32 Geldautomaten ab.

Die Sparkasse reagiert damit aber auch auf ein verändertes Kundenverhalten. Mehr als die Hälfte ihrer 74 000 Kundenverbünde im Landkreis – so werden Familien und Gewerbe zusammengefasst – nutze regelmäßig die Online-Angebote. Die Zahl der reinen Online-Konten liegt inzwischen bei mehr als 18 000 – „diese Zahlen haben sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt“, erläutert Achereiner.

„Die junge Generation sehe ich doch heute nur noch zwei Mal in einer Filiale – bei der Kontoeröffnung und wenn es um die Baufinanzierung geht“, skizziert der Vorstandschef die Dimension der Veränderungen. Kunden seien heute durch das Internet zudem weitaus besser informiert. Beratung zum Wertpapiergeschäft, Baufinanzierung und zum Zahlungsverkehr fand früher allein in der Zentrale statt. „Das geht heute nicht mehr“, begründet er, warum auch in den verbleibenden 15 Geschäftsstellen das Geldinstitut breiter aufgestellt sein müsse.

Nicht zuletzt die angespannte Lage auf dem Finanzmarkt durch die anhaltende Niedrigzinsphase zwinge das Kreditinstitut, bei den Kostenstrukturen gegenzusteuern. Die Einspareffekte dieser Maßnahmen beziffert Achereiner in den nächsten fünf Jahren auf mehr als eine Million Euro.

Die neue Struktur stellte er am Donnerstagnachmittag auf einer Mitarbeiterversammlung vor. Am Tag zuvor war sie vom Verwaltungsrat bechlossen worden.