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Stadtratsantrag Eisbahn auf dem Sperlingsberg

Stimmt der Stadtrat zu, könnte es bald eine Kunsteisbahn in der Innenstadt geben.

Von Donald Lyko 17.11.2015, 18:36

Stendal l Die parkenden Autos sind vom Sperlingsberg verschwunden – dafür soll zeitlich begrenzt eine Kunsteisbahn kommen. Das zumindest schlägt die Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile vor – und will während der nächsten Stadtratssitzung einen entsprechenden Antrag einbringen.

„In den Zeiten zunehmender sozialer Spannungen und Kälte möchte unsere Fraktion im Interesse vieler Stendaler Bürger und der Innenstadtkaufleute das Freizeitangebot in den Wintermonaten attraktiver gestalten“, heißt es in dem von Herbert Wollmann und Lars Schirmer (beide SPD) unterzeichneten Antrag. Dieses Freizeit- und Sportangebot würde gerade den vielen Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen, „denen es aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist, die Weihnachts- und Winterferien für einen Winterurlaub zu nutzen“.

Die Fraktion möchte mit dem Vorschlag ein Zeichen setzen, „dass es auch gerade in heutigen Zeiten und bei knapperen Kassen möglich ist, Projekte zu verwirklichen, die prinzipiell der gesamten Bevölkerung zur Verfügung stehen“. Darum werden auch speziell für Kinder Unterhaltungsprogramm angeregt.

Der Vorschlag der Fraktion sieht konkret vor, dass für die Zeit vom 18. Dezember bis mindestens 17. Februar 2016 auf dem Sperlingsberg eine Kunsteisbahn aufgebaut wird. Die Kosten sollen die Höhe von maximal 20 000 Euro netto sowie die Betriebskosten von maximal 1000 Netto netto nicht überschreiten (insgesamt maximal 21 000 Euo netto und 24 990 Euro brutto). In ihrem Antrag nennt die Fraktion keine Namen, spricht aber von einem „regionalen Anbieter, der zu diesen Konditionen und in diesem Zeitrahmen das Angebot umsetzen könnte“.

Ziel müsse es trotzdem sein, „die Kosten für die Stadt im Ergebnis neutral zu halten“. Weil aber keiner sagen kann, wie das Angebot angenommen werden würde, bleibe nach Ansicht der Antragsteller ein „maximales Risiko“ in Höhe von 24 990 Euro. Sollte aus Einnahmen und Sponsoring ein positiver Ertrag entstehen, schlägt die Fraktion vor, diesen Betrag zweckgebunden an die Freiwillige Feuerwehr Stendal zu spenden.

Und was soll die Nutzung kosten? Hier schlägt die Fraktion vor, dass Kinder bis 14 Jahren für einen Euro für zwei Stunden laufen können und das Ausleihen der Schlittschuhe einen Euro je Ausleihvorgang kosten soll.

„Personell ist der Umsetzung und allen notwendigen Handlungen entsprechende Priorität in der Stadtverwaltung einzuräumen“, heißt es weiter im Antrag, mit dem sich der Stadtrat am Montag, 7. Dezember, beschäftigen soll. Die Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile schätzt die Möglichkeit „eines kurzfristigen Aufbaus und die Kostenhöhe“ als realistisch ein.

Eine Kunsteisbahn in Stendal – viele können sich sicher noch daran erinnern. Vom 5. Dezember 1998 bis 6. Januar 1999 stand sie direkt auf dem Marktplatz, als Gemeinschaftsaktion von Stadt und der Bäder- und Freizeit GmbH, einer 100-prozentigen Stadtwerke-Tochter. Rund 12 000 gingen damals aufs Eis. Schon im Jahr darauf musste die Bahn auf den Parkplatz Wüste Worth umziehen, dann ging es weiter an den Nordwall – wo dieses beliebte Freizeitangebot für die Wochen um den Jahreswechsel wenig später ganz eingestellt wurde.