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Stadtratswahl Wollmann führt Stendaler SPD-Liste an

Die Stendaler SPD zieht mit Herbert Wollmann als Spitzenkandidat in den Stadtratswahlkampf. Auf der Liste folgen zwei neue Kandidaten.

Von Thomas Pusch 04.02.2019, 00:01

Stendal l Der Wahlkampf hat begonnen. Die Stendaler Sozialdemokraten haben am Freitagabend ihre Kandidaten für die Stadtratswahl am 26. Mai bestimmt. Und Reiner Instenberg, der seinen Fraktionsvorsitz aus beruflichen Gründen vor einiger Zeit aufgegeben hat, machte die Genossen heiß. „Wir werden keinen Rückenwind von der Bundes-SPD bekommen“, sagte er beim Wahlparteitag. Solange Andrea Nahles Vorsitzende sei, würde das nicht passieren. „Wir müssen für uns selbst kämpfen“, forderte er vollen Einsatz.
Zuvor hatte er die Sinnhaftigkeit der Listenreihenfolge in Zweifel gezogen. Hinter dem derzeitigen Fraktionsvorsitzenden Herbert Wollmann auf Platz 1 folgen Stella Khalafyan und Jacob Beuchel. Ortsvorsitzender Beuchel hatte die Reihenfolge damit beworben, jungen, eher unbekannten Kandidaten eine Chance geben zu wollen. „Strategisch halte ich das für ein hochriskantes Verfahren“, gab Instenberg zu bedenken. Der Wähler würde den Kandidaten ganz oben ankreuzen, wegen der unbekannten Namen weiter unten möglicherweise seine anderen Kreuze bei einer anderen Partei machen. An einer Kampfabstimmung um einen höheren Listenplatz habe er aber kein Interesse.
Das Wahlverfahren brachte denn aber auch zahlreiche Sozialdemokraten durcheinander und verunsicherte die Spitzenfrau Khalafyan. Engagiert hatte sich die gebürtige Armenierin, die seit acht Jahren in Deutschland zu Hause ist, vorgestellt und gesagt: „Ich kann nicht versprechen, dass ich 2000 Stimmen holen werde, aber ich kann versprechen, dass ich mein Bestes geben werde.“
Nachdem sie zwar eine klare Mehrheit, aber weniger Stimmen als vereinzelte Kandidaten hinter ihr auf der Liste bekommen hatte, kamen Zweifel auf. Vor der Annahme der Wahl zögerte sie. Doch nachdem auch Instenberg klargemacht hatte, dass es nicht darum ging, dass durch die Anzahl der Ja-Stimmen die Reihenfolge auf dem Wahlzettel festgelegt werde und auch er auf eine Abstimmung über einen höheren Listenplatz verzichtet hatte, nahm sie schließlich die Wahl unter großem Applaus der Parteigenossen an.
„Ich bin stolz auf diese starke Liste für die Stadtratswahl. Wir haben einen kleinen Generationswechsel geschafft. Gemeinsam mit Erfahrung und neuen Eindrücken werden wir einen erfolgreichen Wahlkampf führen“, sagte Beuchel.
Eingangs hatte Fraktionsvorsitzender Wollmann die Wahlperiode Revue passieren lassen. Vier Projekte zählte er auf, die von den Sozialdemokraten federführend vorangebracht worden seien: Erweiterung der Unterrichtsräume der Grundschule Nord, Neubau der Uenglinger Kita im Park, Ausbau der Ganztagsgrundschule und der Neubau der Petrikirchhofschule am Haferbreiter Weg. „Ich würde diese Objekte als Leuchttürme bezeichnen“, sagte er.
Der Gegenwind durch die Kosten für die neue Grundschule von „frustrierten Gegnern“ dürfe die SPD nicht verunsichern. „Schaut euch einmal um und rechnet nach, wie viele Hunderttausende wir allein in den letzten fünf Jahren für Projekte und Einrichtungen investiert haben, die oft nur einen sehr kleinen Kreis von Interessenten finden“, war ein Seitenhieb gegen die gestiegenen Kosten des neuen Winckelmann-Museums nicht zu überhören.