In Borstel soll das Gewerbegebiet "Am Altmärkischen Flugplatz" entwickelt werden Stendal rüstet sich für die Autobahn
Das Industrie- und Gewerbegebiet am Flugplatz gehört zum Landesentwicklungsplan. Zunächst wird ein Bebauungsplan für 44 Hektar erstellt. Für weitere rund 350 Hektar wird es eine Flurneuordnung geben. Auch zwei neue Straßen sollen kommen.
Stendal l Der Lückenschluss der A14 soll bis 2020 vollzogen sein. Dies versicherte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) vergangene Woche bei der Preisverleihung des Wirtschaftspreises Altmark in Stendal. Die Stadt Stendal möchte bis dahin vorbereitet sein und potenziellen Investoren ein verkehrsgünstig gut angebundenes Gewerbegebiet anbieten können, nämlich ein rund 400Hektar großes Areal am Flugplatz Borstel (siehe Grafik).
"Wir wollen uns nicht vorwerfen lassen, nicht rechtzeitig geplant zu haben", sagte Stadtsprecher Klaus Ortmann gestern. Allerdings beschränke man sich derzeit auf die Planungen, um nicht unnötig viel Geld auszugeben. "Das Ganze ist noch nicht mit einem Schein von Realität versehen", sagte Ortmann.
Machbarkeitsstudie wurde 2009 erstellt
Im Mai 2009 war eine Machbarkeitsstudie zu dem Gewerbegebiet von einem Planungsbüro der Stadt vorgelegt worden. "Das Land war einbezogen und hat die Studie mitfinanziert", sagte Axel Achilles, Leiter städtischen Planungsamtes. Das Stendaler Gewerbegebiet gehört seither zum Landesentwicklungsplan. Die Stadt hofft entsprechend auf finanzielle Förderung. Ausgeschlossen sind Photovoltaikanlagen sowie Einzelhandel.
Bei der Stendaler Verwaltung wird derzeit ein Bebauungsplan für eine 44 Hektar große Fläche, die im Besitz der Stadt ist, vorbereitet. Plannungsamts-Chef Achilles hatte diesen bereits vor kurzem im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Das gesamte potenzielle Areal erstreckt sich allerdings über rund 400 Hektar - die übrige Fläche ist noch im privaten Besitz. Mit einer Flurneuordnung soll sich das ändern, sagte Achilles. Bereits im November hatte die Stadt eine sogenannte Vorkaufsrecht-Satzung in Kraft gesetzt. Demnach wird die Stadt nach und nach die derzeit privaten Flächen aufkaufen. "Das ist Ackerland und sonstig von der Landwirtschaft genutzte Fläche", so Achilles. Das Liegenschaftsamt kümmert sich darum.
Zwei neue Zufahrten werden geschaffen
Bislang gibt es zum Borsteler Flugplatz, an dessen GmbH die Stadt zu 30 Prozent beteiligt ist, lediglich von der Osterburger Straße aus eine Zufahrt. Wenn das Gewerbegebiet sich in größerem Stil entwickelt hat, sollen zwei andere Zufahrtstraßen geschaffen werden. Eine soll im südlichen Bereich an die Landesstraße15 (Chausseestraße) in unmittelbarer Nähe zur dann bestehenden A14 angeschlossen werden. "Es soll vermieden werden, dass der Verkehr durch die Ortslage Uenglingen geht", sagte Achilles. Einen weiteren Anschluss soll es im Norden an die Bundesstraße 189 oberhalb von Borstel geben.
Inwiefern der Flugplatz später einmal auch für Gütertransporte genutzt werde kann ist unklar. "Zu DDR-Zeiten sind dort die größten Transportflugzeuge der Welt gelandet", weiß Stadtsprecher Ortmann. "Aber der Flugplatz wird sicherlich nicht mehr heutigen Ansprüchen dafür genügen."
Bislang gibt es in Flugplatznähe zwei Firmen. Zum einen ein Abschleppdienst, zum anderen eine Stuntfirma. "Es gab auch schon weitere Anfragen", sagte Achilles. In eine zielgerichtete Vermarktung könne allerdings erst bei weiter fortgeschrittenen Planungen eingestiegen werden. Im Übrigen sollen die beiden Hangars bestehen bleiben, sie müssen allerdings saniert werden.