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Stendaler Museum Es fehlt Geld und Strom

Das Winckelmann-Museum in Stendal hat Sorgen: Es geht um die Finanzierung des Personals und einen simplen Stromanschluss.

Von Nora Knappe 19.07.2020, 20:30

Stendal l Da haben sie nun eine Attraktion mit Guinnessbuch-Eintrag bei sich im Garten stehen – und können sie nicht anpreisen. Das Trojanische Pferd, das größte der Welt, sollte nach vollendeter Sanierung eigentlich seit März im Park des Stendaler Winckelmann-Museums wieder bereit sein für Besucher in seinem Bauch. Doch die müssen sich mit dem Blick von außen und vielleicht noch einer staunenden Umrundung der fast 16 Meter hohen Holzskulptur begnügen. Denn, und das mag erst mal seltsam klingen, dem Pferd fehlt der Strom.

„Das Problem ist, dass zwar die Leerrohre für die Stromkabel zum Pferd längst verlegt sind, aber der Strom selbst noch nicht“, erklärt Museumsleiterin Stephanie-Gerrit Bruer. Der noch fehlende Stromanschluss soll Brandmeldeanlage und Notbeleuchtung versorgen. Vorher darf das Pferd nicht geöffnet werden. „Wir haben immer wieder Besucher, die extra wegen des Pferdes herkommen und die wir vertrösten müssen“, so Bruer

Seitens der Stadtverwaltung Stendal teilt Pressesprecher Philipp Krüger auf Volksstimme-Anfrage mit, dass „alle offenen Arbeiten beauftragt und teilweise schon ausgeführt“ seien. Der Blitzschutz sei „bereits fertiggestellt und die Brandmeldeanlagenerweiterung ist derzeit in Abarbeitung“.

Die verbleibenden Elek­troarbeiten (Zuleitung, Videoüberwachung, Sicherheits- und Außenbeleuchtung) sollen in der 30. Kalenderwoche beginnen. Für die Wiederöffnung des Trojanischen Pferdes könne er sich zeitlich „aber noch nicht festlegen“, so Krüger. „Wir hoffen, Ende August.“ Die Sommerferien sind dann vorbei.

Hoffnung hegt derweil auch Max Kunze, Präsident der Winckelmann-Gesellschaft. Er will in dieser Woche Gespräche mit Landrat, Oberbürgermeister und Kultusministerium führen. Und dabei geht es um die Finanzierung und damit den Fortbestand des Winckelmann-Museums.

„Der Stadtrat hat zum wiederholten Mal eine Erhöhung der Gehälter der Museumsmitarbeiter abgelehnt“, erläutert Kunze. Es gehe um 30.000 Euro. „Die Löhne sind seit 2000, als die Winckelmann-Gesellschaft die Trägerschaft über das Museum übernahm, unverändert. Wir betreiben hier Lohndumping wie bei Tönnies, dafür arbeitet irgendwann niemand mehr, das Familienmuseum ist gerade schon personell verwaist.“

Den vollständigen Artikel lesen Sie am 20. Juli 2020 in der gedruckten Volksstimme oder im E-Paper.