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Straßensanierung Lärmschutz oder Denkmalschutz?

Der Stendaler Stadtrat entscheidet am Montag über die Weberstraße. Drei Oberflächen-Varianten stehen zur Abstimmung.

Von Nora Knappe 19.02.2017, 00:05

Stendal l Für die Anwohner der Weberstraße, aber auch was den künftigen Umgang der Stadt mit Straßensanierungen betrifft, wird die Stadtratssitzung am Montag spannend. Dann soll nämlich auch über die „Erneuerung der Fahrbahnoberfläche in der Weberstraße“ abgestimmt werden. So heißt der Tagesordnungspunkt 24.

War bislang eine Sanierung mit Granit-Kleinpflaster als einzige Variante vorgesehen, hat die Stadtverwaltung nach einer Anwohner-Petition, die für Asphalt votiert, nun drei Varianten vorgeschlagen: die Sanierung mit Kleinpflaster aus Granit (Kosten laut Vorlage: 290.000 Euro), mit „Betonpflaster mit Natursteinvorsatz“ (wie in der Priesterstraße, Anm. d. Red.; 282.000 Euro) oder mit Asphalt (250.000 Euro).

144 Unterschriften standen unter der für Asphalt plädierenden Anwohnerpetition. Ihnen geht es zum einen um den Schutz der bei Pflasterbelag dauerhaft erschütterten Gebäudesubstanz, aber auch um Lärmschutz. Sie führen als Beispiele für Sanierung mit Asphalt im Altstadtgebiet die Deichstraße und die Bruchstraße an. Die Bruchstraße – ebenso wie die Weberstraße von der Verkehrslage her als Sammelstraße klassifiziert – wurde mit einem lärmmindernden Straßenbelag aus aufgehellter Schwarzdecke versehen. Aus Sicht der Petitionäre „ein Vorbild für die Fahrbahndecke der Weberstraße“. Diese Art fugenloser Straßenbelag sei „leise, wirtschaftlich, strapazierfähig und stadtgestalterisch gut geeignet sowie denkmalverträglich“, hieß es in der Petition.

Granit-Kleinpflaster, wie es in der Hallstraße oder auch am Bahnhofsvorplatz verwendet wurde, sei dem Verkehr hingegen auf Dauer nicht gewachsen, wie sich an Verdrückungen und Verschiebungen des Pflasters nach wenigen Jahren deutlich bemerkbar mache.

In den drei Beschlussvorlagen positioniert sich Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) für Granitkleinpflaster: „Ich empfehle dem Stadtrat, unter Einsatz des von der Verwaltung präferierten Straßenbelages ‚Kleinpflaster, Granit‘ die vorliegende Entwurfsplanung als Grundlage für die Fortführung der Ausführungsplanung bis zur Realisierung zu beschließen.“

Die beiden anderen Oberflächen hingegen wichen „von den für diesen Straßenabschnitt beschlossenen Zielen der Sanierung im förmlichen Sanierungsgebiet ‚Altstadt‘ sowie von den denkmalpflegerischen Belangen i. S. der beschlossenen Erhaltungssatzung für die Altstadt und der Bahnhofsvorstadt ab“.

Die Stadtratssitzung beginnt am Montag, 20. Februar, um 18 Uhr im Rathausfestsaal und ist öffentlich.