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Straßensanierung Verwaltung soll Alternative vorlegen

In Stendal fordern Anwohner der Webertraße einen wenig lärmenden Straßenbelag. Stadtratspolitiker unterstützen sie.

Von Bernd-Volker Brahms 20.01.2017, 10:50

Stendal l In Sachen Sanierung der Weberstraße ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Im Stadtentwicklungsausschuss am Mittwochabend forderten Stadträte verschiedener Fraktionen von der Verwaltung einen Alternativvorschlag zu dem derzeit geplanten Straßenbelag. Das Mitte der 1990er Jahre verbaute Großsteinpflaster soll durch Kleinpflaster aus Granit ersetzt werden, wie die Verwaltung festgelegt hat. Anwohner möchten dagegen ein weniger lärmendes Betonsteinpflaster oder gleich Asphalt, wie die Volksstimme berichtete. Das Bauvorhaben soll 290 000 Euro kosten.

„Ich bin verwundert über die Diskussion“, sagte Amtsleiter Georg-Wilhelm Westrum, der für Stadtumbau und Sanierung zuständig ist. Auch bei anderen Straßensanierungen wie rund um den Marktplatz sei das Granit-Kleinpflaster ohne Widerstände verlegt worden. „Wir haben eine Verbesserung für die Anwohner gesehen“, sagte Westrum.

In einer Anwohnerversammlung in der vergangenen Woche hatte Hans-Jürgen Borstel von der städtischen Bauaufsicht davon gesprochen, dass es nach einer amtsinternen Absprache keine alternative Lösung geben könne. Stadtratsbeschlüsse zu den Grundsätzen der Innenstadtsanierung und auch der Denkmalschutz ließen nichts anders zu.

„Die Anwohner sind mit mehr Fragen aus der Versammlung herausgegangen als sie hineingegangen sind“, sagte Stadträtin Katrin Kunert (Linke). Die Verwaltung sei schlecht vorbereitet in die Versammlung gegangen, so sei nicht möglich gewesen, Informationen über Lärmauswirkungen von verschiedenen Straßenbelägen zu bekommen. Aus ihrer Sicht sei Asphalt keine Lösung, es müsse aber ausgelotet werden, welches Pflaster das geeignete sei.

„Wir brauchen einen Alternativvorschlag“, sagte auch Stadtrat Henning Richter-Mendau (CDU). Es könne nicht nach dem Beliebigkeitsprinzip verfahren werden. Es gebe ohnehin schon unterschiedliche Straßenbeläge in der Innenstadt. Der Ausschuss legte fest, dass die Verwaltung noch rechtzeitig vor dem Hauptausschuss am 6. Februar eine Alternative vorschlägt, über die dann im Stadtrat entschieden werden kann.

Ohne größere Diskussionen wurden im Stadtsanierungsausschuss jeweils einstimmig weitere Straßensanierungen durchgewunken, die für dieses Jahr anstehen. So soll ab Mai die Wendstraße zwischen Nordwall und der Kreuzung Altes Dorf/Bismarckstraße für 650 000 Euro saniert werden. Hierzu müssen elf Platanen und zwei Winterlinden gefällt werden. Ferner soll auch die Straße Wüste Worth für 488 000 Euro saniert werden – im Übrigen mit einem Straßenbelag aus Granit-Kleinpflaster.