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Studentenwohnheim 1,6 Millionen Euro für 50 Appartements

Läuft der Bau wie geplant, könnten zum Herbstsemester 2017/18 die ersten Studenten ins neue Wohnheim auf dem Campus in Stendal einziehen.

Von Donald Lyko 02.11.2016, 00:01

Stendal l Eine Hochschule mit kurzen Wegen – so wirbt der altmärkische Standort der Hochschule Magdeburg-Stendal gern für sich und den Charme, den Studieren in einer Stadt von Stendals Größe hat. Mit dem neuen Studentenwohnheim werde diesem Slogan einmal mehr Rechnung getragen, sagte SWG-Geschäftsführer Daniel Jircik am Dienstag und brachte es mit Humor auf den kurzen Nenner: vom Bett direkt in den Hörsaal. Die Stendaler Wohnungsbaugesellschaft wolle mit dem Neubau zur Stabilität des Hochschulstandortes beitragen, nannte Jircik einen der Gründe, warum sich die Tochtergesellschaft der Hansestadt Stendal für den Neubau engagiert – und außerdem wollte das Unternehmen nach zwei großen Bauprojekten für Senioren mal etwas für die bauen, die noch am Anfang ihres Berufslebens stehen, so der SWG-Chef.

Die Idee, auf dem Campus ein Wohnheim zu bauen, gibt es schon seit Jahren. Lange Zeit war das Studentenwerk als Betreiber im Gespräch, doch daraus ist nichts geworden. Darum hat sich die SWG des Projektes angenommen. „Es können nie genug Studenten in Stendal sein“, sagte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU), der Vorsitzender des SWG-Aufsichtsrates ist. Der Stendaler Wohnungsmarkt sei zwar in der Lage, auch eine steigende Zahl an Studenten zu verkraften, doch mit dem Wohnheim-Bau „gelingt es uns, das Zusammenwirken von Stadt und Hochschule deutlich zu machen“. Schmotz: „Wenn es in den vergangenen Jahren diese Kooperation nicht gegeben hätte, dann wären wir nicht so weit wie jetzt.“

Dem konnte Prof. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal, nur zustimmen. In dem gestrigen Termin des ersten Spatenstiches „spürt man die Kraft der Partnerschaft“, sagte sie und versicherte, dass für die Hochschule „die Symbiose zur Stadt eine wichtige erhaltende Kraft ist“. Neben Jircik und Schmotz griff Prorektor Prof. Wolfgang Patzig, als „heimlicher Vater des Projektes“ vorgestellt, zum Spaten. Sein Wunsch ist, dass das neue Wohnheim den Campus weiter belebt.

Das Wohnheim entsteht, von der Osterburger Straße aus gesehen, im hinteren Bereich des Areals. „Für uns war von Anfang an klar, dass ein Studentenwohnheim auf dem Campus stehen muss“, sagte der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft.

Das Grundstück hat die SWG vom Bund gekauft, vor etwa vier Wochen wurde der Kaufvertrag unterschrieben. Die Erdarbeiten haben schon begonnen. Entstehen wird ein Gebäude, zwölf Meter breit und 47 Meter lang, in dem auf drei Etagen zusammen 50 Appartements (inklusive Internetzugang) zur Verfügung stehen. Die meisten davon haben eine Größe von 23 Quadratmetern, einige wenige werden 25 Quadratmeter groß sein und könnten von zwei Personen bewohnt werden. Alle Appartements haben eine Küchenzeile und ein separates Bad, im Gebäude soll es zudem sogenannte Lernräume für Gemeinschaftsaktivitäten geben. Vorgesehen ist auch ein zentraler Waschmaschinen-Raum, die Maschinen stellt der Vermieter zur Verfügung.

Die Wohnungsbaugesellschaft investiert rund 1,6 Millionen Euro in den Bau des Studentenwohnheimes – und kommt ohne Fördergeld aus. Nach jetziger Planung soll ein Appartement 250 Euro warm kosten. Wenn das Wohnheim wie geplant in einem Jahr bezogen werden kann, dann will die SWG in erster Linie die Studierenden der Erstsemester ansprechen.