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Studentenwohnheim Zum neuen Semester bezugsfertig

Die Stendaler Wohnungsbaugesellschaft (SWG) investiert derzeit 1,6 Millionen Euro in ein campusnahes Wohnheim mit 49 Studentenwohnungen.

Von Bernd-Volker Brahms 13.06.2017, 01:01

Stendal l Die Zeit drängt. Zum neuen Semester soll das erste Stendaler Studentenwohnheim fertig und möglichst schon ab Anfang September bezugsreif sein. Als am Sonnabend zahlreiche Interessierte den Rohbau ansahen, da flitzten auch diverse Handwerker durch die Räume. Um den Termin zu halten, muss auf die Tube gedrückt werden.

„Wir haben jetzt die ersten zehn Reservierungen entgegengenommen“, sagt Daniel Jircik, der Geschäftsführer der Stendaler Wohnungsbaugesellschaft (SWG). 1,6 Millionen Euro investiert das Unternehmen in den Bau, das 49 Wohnungen bereit hält und in Sichtweite zur Hochschule entsteht.

„Viele angehende Studenten haben noch keine Zusage fürs Studium“, sagt Danny Leske von der SWG, der Interessierte durch den Neubau führt. Aus dem Grund seien noch keine Mietverträge geschlossen worden.

Zum Wintersemester stehen in Stendal für Erstsemesterstudenten 60 Studienplätze für den Fachbereich Wirtschaft und 200 für den Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften zur Verfügung, wie Dozent Jürgen Brekenkamp vom akademischen Controlling am Sonnabend an einem Infostand auf dem Campus erläuterte. Zahlreiche Interessierte, unter anderem aus Niedersachsen und Bayern, nutzten den Tag, um sich über die Studienbedingungen zu informieren.

Sie wurden dabei auch von der 21-jährigen Hannah Meyerhof empfangen, die im vierten Semester Rehabilitationspsychologie studiert. Auch nach zwei Jahren ist sie davon überzeugt, dass sie mit dem Studium in Stendal den richtigen Schritt gemacht hat. „Es ist alles nicht so groß und fast schon familiär“, sagt die junge Frau, die aus Wuppertal stammt. Insgesamt gibt es in Stendal rund 2000 Studenten. Gelegentlich habe sie zwar „Heimwehphasen“, sagt Meyerhof, aber sie studiere gerne in Stendal. Sie wohne in einer Zweier-Wohngemeinschaft mit einer anderen Studentin in Wahrburg.

Auf Stendal sei sie gekommen, weil sie unbedingt Psychologie studieren wollte und aus der Hansestadt die einzige Zusage erhalten hatte. Voraussichtlich werde sie schon im kommenden Jahr den Bachelor in der Tasche haben.

„Studium nach der Flucht“ ist ein Anliegen, um das sich seit einiger Zeit Jürgen Lenski im Auftrag der Hochschule kümmert. Der ehemalige Volkshochschulleiter aus Solingen, der auch Vorsitzender der Altmärkischen Bürgerstiftung ist, wendet sich an anerkannte Flüchtlinge mit einer Hochschulvoraussetzung. „Es gibt für sie einige Vorbereitungsprogramme“, sagt Lenski. So gebe es einen zwölfmonatigen Sprachkurs. „Aber sie müssen es auch erst einmal wissen, dass es den gibt.“

Er arbeite auch eng mit der Arbeitsagentur zusammen, um an die geeigneten Kandidaten heranzukommen, sagte Lenski. Beim Campus-Day war diese Klientel fast gar nicht vertreten.

Um die Wohnungen im neuen Wohnheim auch tatsächlich allesamt loszuwerden, überlässt die SWG nichts dem Zufall. Bereits vor einiger Zeit wurde ein Kinospot produziert, der jetzt in ausgewählten Orten laufen soll. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Wohnungen alle loswerden“, sagt Jircik. Die rund 20 Quadratmeter großen Zimmer mit eigenem Bad kosten zwischen 250 und 270 Euro.

Wenn die Nachfrage richtig groß ist, kann sich der SWG-Geschäftsführer sogar noch den Bau eines zweiten Wohnheims vorstellen. „Das Grundstück gibt das her.“