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Tartan-Schäden Braucht das Stadion erneut eine Kur?

1999 wurde das Sportstadion am Wäldchen von Tangermünde eröffnet.

Von Anke Hoffmeister 20.05.2019, 01:01

Tangermünde l Es war nicht das erste Mal, dass sich Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Bildung, Kultur und Sport im Tangermünder Stadion umschauten. Platzwart Ralf Müller führte sie jetzt über einen Teil des großen Areals. Der Grund: In einer der vorangegangenen Beratungen hatten sie von Kritik an der Sauberkeit gehört, vor allem nach Fußballspielen.

Dieses Problem sei inzwischen gelöst, berichtete Müller. Nach den Spielen würde der Fußballverein die mobilen Behälter für Zigaretten entleeren und wegräumen, auch würde das, was in den Rängen und auf der Erde liege, größtenteils weggeräumt. Seitdem es Pfandbecher während der Spiele gebe, sei die Verschmutzung des Platzes erheblich zurückgegangen.

Bei einem ganz anderen Problem sind den Tangermündern die Hände gebunden. 2015 war der Tartanbelag komplett erneuert worden, nachdem die Schließung des Stadions als Wettkampfstätte bereits drohte. Allerdings war es nicht die Kommune, die hier in die Tasche griff. Die Hugo-Meyer-Nachfahren-Stiftung stellte 250.000 Euro zur Verfügung. Nach den Sommerferien 2015 war das Werk vollbracht, das Geld ausgegeben, Schul- und Vereinssport konnten wieder alle Anlagen nutzen.

Das ist nun fast vier Jahre her. Und die Tartanbahn beginnt erneut, sich in Wohlgefallen aufzulösen. Nicht nur der Kugelstoßring weist solche extremen Schäden auf. Auch mitten auf der Laufbahn gibt es Stellen, wo bereits Löcher entstanden sind.

Platzwart Müller erklärte, dass der Bauhofleiter über diesen Zustand Bescheid wisse. Und er versicherte auch, dass der Tartanbelag bereits einmal von einer Fachfirma gereinigt wurde, was empfohlen wird, um den Belag so lange wie möglich problemlos nutzen zu können.

Während der sich anschließenden Beratung im Vereinsheim spielte der bauliche Zustand des Stadions keine weitere Rolle. Die jetzt vor- handene Sauberkeit wurde gelobt.

Dann berichtete Amtsleiterin Birgit Herzberg über die jährlichen finanziellen Belastungen, die die Kommune allein für diese Sportstätte tragen muss. 2018 seien es 94.700 Euro Betriebskosten gewesen, also fast 95.000 Euro, mit denen dieses Objekt im Haushalt der Stadt zu Buche schlug. Strom, Gas, Wasser, Versicherungen, Unterhaltungs- und anteilige Platzwartkosten wurden da zusammengerechnet. „Allein die Energiekosten sind hier immens“, betonte die Amtsleiterin.

Wie es mit der defekten Tartanbahn weitergehen soll, wurde während der Beratung nicht weiter thematisiert.