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Theater der Altmark Kinder sollen mehr Eintritt zahlen

Stendals Theaterintendant hat eine neue Entgeltordnung entworfen. Streitpunkt: Sollen Kinder einen höheren Eintrittspreis zahlen müssen?

Von Thomas Pusch 18.01.2017, 17:25

Stendal l Die geltende Eintrittspreisregelung für das Theater der Altmark wurde vom Stadtrat für die Spielzeit 2014/15 beschlossen. Intendant Alexander Netschajew hat nun Veränderungen in der Eintrittspreis- und Entgeltordnung vorgelegt, die am Dienstagabend im Kultur-, Schul- und Sportausschuss erstmals diskutiert wurden. Zum Diskussionspunkt wurde eine Preisänderung, die nach neun Jahren erfolgen soll.

„Auch für eine Hansestadt mit großem sozialen Gewissen ist es legitim, nach neun Jahren den Kinderpreis zu erhöhen“, sagte Netschajew. Er soll um einen Euro von 3,50 auf 4,50 Euro angehoben werden. Damit läge das Stendaler Theater zwar knapp über dem Rathenower Tarif (4), deutlich unter dem Salzwedeler Preis (6) und gerade einmal bei der Hälfte des Eintrittsgeldes in Wittenberge. „Ich werde der Erhöhung des sogenannten K-Preises nicht zustimmen“, kündigte Ludwig Reinig (Die Linke) an.

In die K-Gruppe sollen mit dem neuen Entwurf auch Studenten, Auszubildende und Bundesfreiwilligendienst-Leistende eingestuft werden. Bislang zahlt diese Personengruppe den höher liegenden Spezialtarif von sechs Euro. Reinig hinterfragte, warum denn der Preis für die Kinder erhöht werden müsse, statt Studenten, Azubis und Bufdis weiterhin den ursprünglichen Spezialtarif zahlen zu lassen. „Unser Problem ist derzeit eben, dass wir aus dieser Personengruppe nur sehr wenig Publikum haben“, erläuterte Controller Florian Stiehler. Die Hoffnung sei nun, durch den finanziellen Anreiz, mehr Studenten und Auszubildende ins Theater zu locken.

Das Theater verspricht sich von der Neustrukturierung der Eintrittspreise einen Mehrertrag von 7500 Euro. Dies ist gemessen an den Besucherzahlen des vergangenen Jahres. Möglicherweise könnte sogar noch mehr in die Theaterkasse fließen, wenn die Rechnung mit den zusätzlichen Zuschauern durch die geringere Preiskategorie aufgeht.

Ein Spezialtarif wird nach wie vor im Theater angeboten. Er gilt für Rentner und sozial Schwache, wie Netschajew auf Nachfrage von Dirk Hofer (CDU) erklärte. Neu ins Eintrittspreisgefüge soll auch ein Gruppentarif kommen, der ab 25 Besuchern 20 Prozent Rabatt bedeutet.

Auch in der Entgeltordnung, in der die Miet- und Leihgebühren geregelt sind (siehe Infokasten) wurden Veränderungen vorgenommen, die weitere 2500 Euro auf die Haben-Seite spülen sollen. „Aber es ist nur ein Vorschlagsakt des Intendanten, natürlich kann darüber noch diskutiert werden“, sagte Netschajew. Weiterer Diskussionsbedarf bestand im Ausschuss allerdings nicht. Reinig setzte seine Ankündigung um und stimmte ebenso wie seine Fraktionskollegen Birgit Köpke und Enrico Schild gegen den Entwurf, der Rest dafür.