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Theater der Altmark Vom Museum ans Theater

Magdalena Burkhardt ist die Neue für die Öffentlichkeitsarbeit des Theaters der Altmark in Stendal.

Von Donald Lyko 16.07.2017, 03:00

Stendal l Ein Bett, das im Wechsel der Szenen mal nach oben gezogen wurde, dann wieder herunter kam – das ist Magdalena Burkhardts bleibende Erinnerung an ihren allerersten Theaterbesuch. „Damals war ich im Vorschulalter. Es war eine Inszenierung von ‚Pünktchen und Anton‘“, erzählt die heute 29-Jährige. Das schwebende Bett habe sie damals richtig begeistert. „So eine Erinnerung zeigt doch, dass Theater etwas Besonderes ist.“

Beruflich etwas im Theater zu machen, hatte sie dennoch nicht auf dem Schirm – auch in den Jahren nicht, als sie als Mitglied im Schulchor manchmal bei kleineren Stücken auf der Bühne stand oder als leidenschaftliche Theatergängerin im Publikum saß. Und doch ist es nun dazu gekommen.

Seit Juni arbeitet Magdalena Burkhardt als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im TdA. Sie tritt mit der neuen Spielzeit die Nachfolge von Aud Merkel an, die das Haus verlässt. Zur Einarbeitung haben beide in den vergangenen Wochen zusammengearbeitet. „Ich habe die Kollegen im Haus kennengelernt und die Abläufe, auch schon einige der künftigen Ansprechpartner“, fasst die 29-Jährige den Start zusammen.

Und sicher hat sie vielen dabei über sich erzählen müssen. Eine Geschichte, die mit der Kindheit und Jugend in Riesa beginnt. Nach dem Abitur ging Magdalena Burkhardt für ein Au-pair-Jahr nach London, studierte anschließend im dänischen Sonderborg Kultur und Sprachmittler. „Der Studiengang hat mich fasziniert“, erklärt sie ihre Entscheidung für Dänemark. Und für ein Studium in deutscher, englischer und dänischer Sprache, in einer Kooperation mit der Europa-Uni Flensburg. Nach drei Jahren in Sonderborg und dem Bachelor-Abschluss in der Tasche wechselte sie für den Master nach Flensburg. London, Sonderborg, Flensburg – Ortswechsel sind für die junge Frau kein Problem, ganz im Gegenteil: „Ich möchte die Welt kennenlernen.“

2013 war das Studium abgeschlossen, es schloss sich ein Praktikum in der VW-Pressestelle in Dresden an. „Ich hatte schon immer im Auge, etwas mit Medien zu machen. Aber die Presse-Idee kam erst später, vieles habe ich in der Londoner Zeit entschieden.“ Von Dresden aus ging es für drei Jahre nach Schwerin zum Staatlichen Museum Schwerin/Ludwigslust/Güstrow. Auch dort hat sie in der Pressestelle gearbeitet, hat die Internetseite betreut und von den Gemälde-Ausstellungsräumen 360-Grad-Aufnahmen produziert.

In diesem Jahr lief der Vertrag aus, die 29-Jährige schaute sich nach einer neuen Arbeit um. Und hörte von jemandem, dass das Stendaler Theater jemanden für die Öffentlichkeitsarbeit sucht. Sie bewarb sich, denn im Kulturbereich wollte sie bleiben. Nach der „starren Kunst“ in einer Gemäldesammlung „freue ich mich jetzt auf das Lebendige auf der Bühne“. Selbst auf den Brettern stehen wird sie aber nicht. Sie kümmert sich um die Werbung, um Fotos und Plakate, bereitet Pressegespräche vor und Material für die Zuschauer, betreut den Internetauftritt und die sozialen Netzwerke.

Von Schwerin nach Stendal zu ziehen, das mag manchem nicht gerade toll erscheinen. „Ich finde es aber ganz gut, an einem kleineren Haus die Abläufe eines Theaters kennenzulernen“, sagt Magdalena Burkhardt. Auch wenn es nicht ausschlaggebend dafür war, den Job in Stendal anzunehmen, gab es einen privaten Grund, der die Entscheidung erleichtert hat: Ihre Schwester wohnt seit Jahren hier, hat an der Hochschule studiert und arbeitet jetzt beim Verein „Kinderstärken“. Dass eine ganz besonders enge Bindung zur Schwester besteht, ist leicht nachzuvollziehen: Sie sind eineiige Zwillinge (Achtung also bei der Begegnung auf der Straße: Verwechslungsgefahr).

„Ich kannte Stendal also schon vorher, war hier oft zu Besuch“, sagt die neue TdA-Mitarbeiterin. Schon damals hat sie etwas erlebt, was sich als Meinung in den vergangenen Wochen noch gefestigt hat: „In der Altmark sind die Leute ex­trem herzlich, sind interessiert an Gesprächen.“

Am Dienstag startet das TdA in die Sommerferien. Die will Magdalena Burkhardt nutzen, um die Altmark noch etwas besser kennenzulernen. Gern auch vom Wasser aus. „Ich bin begeisterte Paddelerin. Jetzt so nah an der Elbe möchte ich das gern wieder aufleben lassen“, erzählt sie. Schon im vergangenen Jahr war sie im Boot von Dresden bis nach Tangermünde gepaddelt.