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Unfälle 2017 Wieder mehr Tote und Verletzte

Im Kreis Stendal haben sich 2017 insgesamt 3745 Verkehrsunfälle ereignet. Zehn Menschen wurden getötet, 98 schwer und 375 leicht verletzt.

Von Donald Lyko 10.04.2018, 18:34

Stendal l Einerseits die Freude über erneut gesunkene Zahlen bei den Unfällen insgesamt und auch bei denen mit Personenschäden, andererseits ein Anstieg bei den Getöteten und Verletzten, „der uns bedenklich stimmt“ – so fasste Polizeirat Carsten Töpfer, Leiter des Stendaler Polizeirevieres, die wichtigsten Zahlen der Unfallstatistik 2017 für den Landkreis Stendal zusammen. Wurden 2015 insgesamt 3906 Unfälle registiert und im Folgejahr 3787, waren es im vergangenen Jahr 3745 – also 42 weniger. Bei 366 der Unfälle wurden Personen verletzt oder getötet. Die Zahl der Verkehrstoten stieg auf zehn an. Im Jahr davor waren es neun, 2015 sieben. Zehn Verkehrstote hatte es zuletzt 2014 gegeben. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um 15 auf insgesamt 98 im vergangenen Jahr, die der Leichtverletzten um zwei auf 375.

Die Wildunfälle führen erneut mit überdeutlichem Abstand die Auflistung der Haupt­unfallursachen an. Knapp 37 Prozent aller Unfälle und damit ein gutes Drittel waren Wildunfälle, konkret 1371. Insgesamt hat ihre Zahl zugenommen, denn im Jahr 2016 hatte es 1299 Wildunfälle gegeben.

Trotz der hohen Gesamtzahl kamen „nur“ bei 13 Wildunfällen und damit unter einem Prozent Personen zu Schaden. Daraus lasse sich vermuten, so der Revierleiter, dass die meisten Autofahrer vermutlich die Geschwindigkeit anpassen. „Das ist auch das einzige, was wirklich hilft“, so Carsten Töpfer. „Regionale Schwerpunkte für Wildunfälle haben wir im Landkreis Stendal nicht“, ergänzte Polizeikommissar Fred Mücke während der Vorstellung der Unfallstatistik.

Rund 70 Prozent aller Wildunfälle ereigneten sich zwischen 5 und 8 Uhr sowie zwischen 17 und 23 Uhr. Besonders häufig ist Rehwild beteiligt (1036 Unfälle), gefolgt von Schwarzwild (119), Hasen/Wildkaninchen (63), Fuchs (36) und Rotwild/Damwild (31). Auch wenn der Mai mit 155 Wildunfällen an der Spitze steht, gefolgt vom November mit 139 und dem Oktober und Dezember mit jeweils 124, seien Wildunfälle ganzjährig ein Thema, sagte Fred Mücke.

Schaut man sich die Unfallursachen hingegen im Zusammenhang mit den Folgen an, liegen Alkohol und unangepasste Geschwindigkeit ganz vorn. Unter den 55 Unfällen, die durch Alkohol am Steuer verursacht wurden, waren 24 mit Personenschaden. Bei den 178 Geschwindigkeitsunfällen gab es 76 mit Personenschaden. Darum sei die Kontrolle der Geschwindigkeiten neben der Arbeit an Schulen und in Kindereinrichtungen – zum Beispiel legen alle Viertklässler im Landkreis eine Fahrradprüfung ab – ein Schwerpunkt bei der Unfallprävention.

Polizeirat Carsten Töpfer hatte dafür einige Zahlen vorbereitet: Das Handmessgerät (Laserpistole) war im Jahr 2017 zusammen 769 Messstunden im Einsatz, im Jahr davor waren es 684. Mehr als verdoppelt wurden die Messstunden der Großmessgeräte, die am Straßenrand aufgebaut werden. 2016 gab es 1092 Messstunden, im Folgejahr waren es 2502.

Bei den Verkehrskontrollen der Polizei im Landkreis Stendal wurden im vergangenen Jahr 384 798 Fahrzeuge gemessen. 539 von ihnen waren zu schnell. Geahndet wurden insgesamt 4857 Verkehrsverstöße, darunter 174 folgenlose Alkoholfahrten, 163 Fahrten unter Drogeneinfluss und 23 Fahrten, bei denen die Fahrer zuvor Alkohol und Drogen konsumiert hatte.