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Urteil Sechs Jahre Gefängnis für Dealer in Stendal

Zwei Männer sind in Stendal wegen Drogenhandels und Waffenbesitzes zu Freiheitsstrafen verurteilt.

Von Wolfgang Biermann 02.04.2019, 09:47

Stendal l Am Ende eines am 3. Januar eröffneten Prozesses um Drogenhandel hat das Landgericht in der Vorwoche das Urteil gesprochen. Wegen teils bewaffneten Handeltreibens mit beziehungsweise Besitz von Betäubungsmitteln sowie Besitz oder Mitführen unerlaubter Waffen oder Gegenstände hat das Landgericht zwei Männer aus dem Norden des Landkreises zu Freiheitsstrafen verurteilt. Einen 30 Jahre alten gebürtigen Osterburger, jetzt in Seehausen wohnend, sprach die 1. Große Strafkammer unter Vorsitz von Simone Henze-von Staden in drei Fällen für schuldig und verurteilte ihn zu sechs Jahren Gefängnis. Ein 22-Jähriger, ebenfalls aus Seehausen, kam für eine Tat mit für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzten 18 Monaten Gefängnis davon.

In einem zweiten Anklagepunkt erfolgte für ihn ein Freispruch. Dazu müssen beide Angeklagte sogenannten Wertersatz für den aus den Drogengeschäften erzielten Gewinn an den Staat abführen: der 30-Jährige 5600 Euro und der 22-Jährige 1365 Euro. Außerdem werden die von der Polizei bei den Angeklagten gefundenen Waffen bzw. verbotenen Gegenstände einbehalten, als da sind: Axt, Fahrtenmesser, Küchenmesser, Luftdruckpistole, Schlagstöcke, Schlagringe und Elektroschocker.

Einen Pkw Audi, den die Staatsanwaltschaft Stendal ebenfalls eingezogen hatte, erhält der 22-Jährige auf gerichtliche Anordnung wieder zurück. Er war mit dem Audi am 2. Juli 2018 in Seehausen in eine Polizeikontrolle geraten und geflohen – erst mit dem Auto und dann zu Fuß. Er konnte aber gestellt werden. Bei ihm beziehungsweise im Auto fanden die Beamten Drogen (Amphetamine und Crystal-Meth), 1385 Euro Bargeld sowie eine Axt, einen Elektroschocker, ein Fahrtenmesser und ein Küchenmesser mit 20 Zentimeter langer Klinge.

In einer von beiden Angeklagten genutzten Garage in Osterburg entdeckte die Polizei bei einer Durchsuchung am 4. Juli ebenfalls teils schon portionierte Drogen jedweder Art (Rauschpilze, Amphetamine, Ecstasy, Cannabis, Kokain). Dazu eine Luftdruckpistole und einen Schlagring. Der 30-Jährige geriet am 22. August in Seehausen mit seinem Fahrrad gegen 23 Uhr in eine Verkehrskontrolle.

 In seinem Rucksack fanden die Polizisten ebenfalls Drogen unterschiedlicher Art (Ecstasy, Kokain, Crystal Meth) sowie 1275 Euro Bargeld. Und dazu einen Teleskopschlagstock („Totschläger“). In seiner Wohnung wurden am 6. September neben Marihuana auch verschreibungspflichtige Potenzmittel und 5425 Euro Bargeld entdeckt. Und dazu „griffbereit“: ein Schlagring sowie ein „Totschläger“. Gegen die vom Landgericht verhängten sechs Jahre Gefängnis hat der 30-Jährige Revision eingelegt.