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Vandalismus Immer mehr Müll auf Spielplätzen

Zerstörungswut auf Stendals Spielplätzen nimmt zu. Das hat die Stadtverwaltung festgestellt. Videoüberwachung ist aber kein Thema.

Von Thomas Pusch 29.07.2017, 01:01

Stendal l Der Stadtsee ist eines der größten Naherholungsgebiete der Stadt. In unschöner Regelmäßigkeit wird er allerdings auch von Personen aufgesucht, die nicht die Erholung im Sinn haben. In den Wintermonaten wurden einige Male die Plastikeinsätze aus den Abfallbehältern entnommen und auf das Eis des Stadtsees geworfen. Zudem werden Graffiti an Bänke und Abfallbehälter im Bereich der Pergola gesprüht. In diesem Bereich wurden in diesem Jahr bereits rund 350 Euro für die Beseitigung der Vandalismusschäden aufgewendet.

Die Pergola macht aber auch aus einem anderen Grund keinen guten Eindruck, sie ist kahl, vom ehemaligen Rosengarten keine Spur mehr. „Die Rosen waren schon recht alt und nicht mehr widerstandsfähig gegen Krankheitserreger, insbesondere Pilze“, erklärte Stadtsprecher Klaus Ortmann auf Nachfrage. Hinzu kommt, dass der Standort unter den Bäumen durch deren Verschattung und auch wegen der hohen Feuchtigkeit nicht geeignet ist für Rosenanpflanzungen. Deshalb werde an dieser Stelle auch kein neuer Rosengarten entstehen.

Wurden die Rosen zwar nicht Opfer von Vandalismus, so herrscht aber in anderen Erholungsbereichen durchaus Zerstörungswut. Neben dem Stadtsee ist der Spielplatz am Hartungswall auch ein Treffpunkt für Besucher, die unangenehme Spuren hinterlassen. „Neben der saisonal im Sommer besonders stark auftretenden Vermüllung der Spielplätze allgemein ist der Spielplatz am Hartungswall stets Brennpunkt“, erklärte Ortmann.

Brandstiftungen, Zerstörung von Spielgeräten und Unrat würden einen Aufwand erfordern, der den auf anderen Plätze deutlich übersteigt. Schwerpunkte bei den Glasscherben ist allerdings nicht nur der Hartungswall. Sie müssen vermehr auch auf den Plätzen in der Rosa-Luxemburg-Straße, der Erich-Weinert-Straße, in der Carl-Hagenbeck-Straße am Schiffswrackmodell, am Wahrburger Berg und in der Pastor-Niemöller-Straße weggeräumt werden.

„Die Vermüllung der Spielplätze nimmt insgesamt in den letzten Jahren zu“, stellt der Stadtsprecher fest. Regelmäßige Kontrollen durch die für Spielplätze zuständigen Mitarbeiter und Streifengänge der Ordnungskräfte der Verwaltung sollen eine kurzfristige Reparatur bzw. Beseitigung der Verunreinigungen unterstützen.

Die Häufigkeit der Reinigung richtet sich am Zustand der Plätze aus. Mindestens einmal in der Woche werde gründlich inspiziert und gereinigt. Bei Bedarf erfolge eine Reinigung auch zwei- bis dreimal pro Woche oder sogar auch täglich. Die Intervalle würden ständig den Veränderungen auf den Plätzen angepasst.

Reparaturen zur Beseitigung von Vandalismus auf den Spielplätzen erzeugen rund 15.000 Euro an Kosten jährlich. Für den Platz am Hartungswall steht der letzte große Schaden vom vergangenen Jahr, als Sicherungsseile zerschnitten, Handläufen und Planken zerschlagen wurden, mit 5000 Euro zu Buche.

Die Unterhaltung und Wartung der Spielplätze und der Anlagen in den Kindereinrichtungen und Grundschulen kostet die Stadt rund 355.000 Euro im Jahr. An eine Videoüberwachung als Abschreckung wird aber nicht gedacht. „Derzeit gibt es keine Überlegungen, weder an den Spielplätzen noch an anderen Punkten im öffentlichen Bereich, eine Videoüberwachung zu installieren“, stellte Ortmann klar.