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Wegebau Huckelpiste auf dem Elberadweg

Zwischen Kehnert und Sandfurth wird der Elberadweg durch Wurzeln hochgedrückt. Weder Landkreis noch Tourismusverband wollen handeln.

Von Birgit Schulze 12.09.2017, 01:01

Kehnert l Radtouristen aus Richtung Süden, die den viel gepriesenen und mehrfach als Deutschlands beliebtesten Fernradwanderweg prämierten Elberadweg benutzen, werden im Landkreis Stendal als Erstes durch eine echte Huckelpiste begrüßt. Den Radweg zwischen Kehnert und Sandfurth haben die Wurzeln direkt neben dem Radweg gepflanzter Linden hochgedrückt.

Risse wurden inzwischen vergossen, die Huckel sind geblieben. Handlungsbedarf sehen aber offenbar weder Landkreis noch Tourismusverband.

Wer nicht alle paar Meter über waschbrettähnliche Bodenwellen huckeln will, der weicht zwischen Kehnert und Sandfurth besser auf die Straße aus. Oder ärgert sich – weil er sich der Gefahr auf der Fahrbahn nicht aussetzen möchte und dann doch lieber den Wurzel-Hindernisparcours nimmt.

1993 seien Straße, Radweg und Baumreihe direkt am Radweg zwischen Kehnert und Sandfurth angelegt worden, informiert der Landkreis Stendal auf Volksstimme-Anfrage. Er ist auch für die Pflege und Unterhaltung des Weges zuständig. Dass es Aufwerfungen durch Baumwurzeln in dem Bereich gibt, sei bekannt. Pläne, die Bäume zu entfernen oder den Weg zu erneuern, gebe es aber nicht. Immerhin wurden erst in diesem Sommer – im Zuge von Straßenausbesserungsarbeiten – aufgerissene Stellen mit Flüssigbitumen vergossen, um ein weiteres Eindringen von Wasser bis zu den Wurzeln zu verhindern.

Die Huckel selbst aber sind geblieben und darüber beklagte sich auch Ringfurths Ortsbürgermeister Peter Gürnth bei der Kommune. Wie Mandy Hodum, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Altmark, auf Volksstimme-Anfrage erklärte, habe es dort bisher keinerlei Beschwerden von Touristen über den Zustand des Elberadweges gegeben, auch bei der Koordinierungsstelle Elberadweg Mitte, bei der sie extra nachgefragt habe, sei davon nichts bekannt. Dass es durchaus einige Bereiche im Landkreis gebe, die durch Baumwurzeln beeinträchtigt werden, sei hingegen nicht neu, räumt sie ein.

Es bleibt also alles beim Alten, das heißt mächtig wellig an der Elbe. Und die noch jungen Linden wachsen weiter. In den nächsten Jahren könnte der erste Eindruck für Besucher des Landkreises Stendal dann vielleicht schon der einer Berg- und Talbahn sein.