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Weihnachtsmarkt Leuchtende Buche und neue Bühne

In einer Woche eröffnet der Weihnachtsmarkt - erstmals auf dem Winckelmannplatz, aber mit vielem Bewährten.

Von Thomas Pusch 01.12.2016, 11:22

Stendal l Nein, es solle nicht mit der Tradition gebrochen werden, holte Nicole Laupsien, Sachgebietsleiterin Veranstaltungsmanagement und Tourismus, ihren Scherz gleich wieder zurück. Der Weihnachtsmarkt finde in diesem Jahr natürlich deswegen auf dem Winckelmannplatz statt, weil der Marktplatz saniert wird. Ansonsten setzen die Organisatoren auf Altbewährtes, abgesehen davon, dass der Markt nicht rund um einen großen Tannenbaum stattfindet, sondern eine Buche das Beleuchtungshighlight setzt. Ein Umstand, der der Stadt bereits Kritik einbrachte. „Ich habe das im Internet recherchiert, es war früher durchaus üblich, auch Laubbäume zu illuminieren“, schwächte Laupsien die Kritik ab.

35 Buden und Stände werden aufgebaut, sieben Märchenhütten werden nicht nur die Kinder begeistern, die sich außerdem zwischen zwei Fahrgeschäften entscheiden können. „Sonst hatten wir immer drei, aber da fehlt in diesem Jahr der Platz“, erklärte Laupsien. Das Rathaus gehört auch wieder zum Marktgelände, dort präsentieren sich 20 Kunsthandwerker, und die Interessengemeinschaft Gartenbahn baut wieder eine beeindruckende Anlage auf.

Die beiden Serviceclubs sind ebenfalls wieder vertreten. Die Lions verkaufen finnischen Glühwein und grillen Lachs. „Wir haben 140 Kilo, die sollen bis Sonntag reichen“, kündigte Dag Dreier an. Es wäre aber auch ein Ziel, schon am Sonnabend den gesamten Fisch für den guten Zweck verkauft zu haben. In diesem Jahr gibt es gleich vier gute Zwecke: die Notfallseelsorge, die soziale Fahrradwerkstatt Osterburg, die Arche und die Waldjugendspiele des Forstamtes.

Die Rotarier werden mit dem längsten Stollen der Altmark wieder für einen optischen und geschmacklichen Höhepunkt sorgen. Außerdem sind sie mit einem Glühweinstand auf dem Markt und organisieren am Sonnabend einen Trödelmarkt in der Wandelhalle. Dort baut die Initiative „Äthiopienkinderhilfe“ am Sonntag einen Solidaritätsbasar auf. „Wir sind schon zum elften Mal dabei, mittlerweile brauchen wir das Geld mehr denn je, denn zwei Partner aus Berlin sind abgesprungen“, sagte Vorsitzender Gerd Engel. 66 Kindern wird durch die Initiative ein Schulbesuch ermöglicht. Engel dankte dem Diesterweg-Gymnasium in Tangermünde für die Unterstützung und berichtete von einer freudigen Überraschung, als eine Spende in Höhe von 500 Euro bei der Initiative einging. „Ich habe mich bei der Spenderin erst mal erkundigt, ob auch wirklich wir gemeint waren“, erzählte er schmunzelnd. Gar nicht zum Lachen fand er den stockenden Anlauf bei den Spenden für den Basar. „Ich hatte schon mit Schwierigkeiten gerechnet, weil viele die Flüchtlingspolitik falsch verstehen“, sagte er. Das sei aber paradox, schließlich würde mit der Unterstützung ein Grund zum Bleiben im Heimatland gegeben. Nach mehreren Aufrufen in der Presse sei es dann aber gelungen, ein ansehnliches Angebot zusammenzubekommen. Von Anlaufschwierigkeiten berichtete aber auch Rotarier-Präsidentin Edelgard Czechowski. Deren Erlös kommt dem Hospiz zugute.

Engel wollte die vorweihnachtliche Stimmung allerdings nicht mit zu viel Politik trüben, warb hingegen für das Unterhaltungsprogramm während des Solibasars. „Wir haben afrikanische Trommler organisiert und eine Gruppe aus der Komarow-Schule“, kündigte er an.

Musik wird sehr viel und in verschiedenen Stilrichtungen geboten (siehe Infokasten). Und das in diesem Jahr auf einer neuen Bühne. „Es ist eine Holzbühne, die noch gemütlicher wirkt“, sagte Laupsien. Dort werden Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) und der Weihnachtsmann (parteilos) am kommenden Donnerstag, 8. Dezember, um 15 Uhr das Markttreiben eröffnen. Am Sonntag, 11. Dezember, ist um 18 Uhr Schluss. Dann wird der Markt ab- und die Eisbahn aufgebaut. Die eröffnet am 20. Dezember um 10 Uhr.