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Weltjugendtag Dem Papst fast ganz nah

Jugendliche der Stendaler St.-Anna-Gemeinde waren beim Weltjugendtag in Krakau dabei. Sie erinnern sich an viele bewegende Momente.

Von Nora Knappe 14.08.2016, 17:35

Stendal l „Wir waren zwar ganz nah dran, aber er war trotzdem nur soo klein“, sagt Melanie Weis und lässt zwischen Daumen und Zeigefinger kaum zwei Zentimeter Platz. „Er“ – das war Papst Franziskus und trotz guter Sitzplätze ziemlich weit weg. Und „wir“ – das waren zehn Jugendliche der St.-Anna-Gemeinde Stendal und ihre erwachsenen Begleiter mit der Gemeindereferentin Beate Degenhardt, die Ende Juli beim Weltjugendtag in Krakau waren. Aber es ist nicht nur die Tatsache, den Papst leibhaftig statt nur im Fernsehen gesehen zu haben, die die Jugendlichen auch zwei Wochen nach dem Erlebnis noch begeistert sein lässt.

„Man trifft Jugendliche aus der ganzen Welt, sieht die Verbundenheit, egal, woher man kommt“, sagt Melanie, die mit ihren 14 Jahren zu den jüngsten Teilnehmern gehörte. Für Johanna Mikulla (15) war es vor allem die schiere Masse an Katholiken, die sie beeindruckte: „Hier in Stendal sind wir ja nur wenige katholische Christen, aber dort waren es zweieinhalb Millionen! Wir glauben alle dasselbe und gehören zusammen, das ist... wow!“

Alle zwei bis drei Jahre findet der Weltjugendtag auf Einladung des Papstes statt, es ist ein internationales Jugendtreffen der römisch-katholischen Kirche. Dieses Jahr wurde er vom 26. bis 31. Juli in Krakau veranstaltet. Dazu gehören Katechesen (Unterweisung in der Glaubenspraxis), ein Kreuzweg, die Möglichkeit zur Beichte und natürlich eine Messe.

Zuvor jedoch gab es schon die Tage der Begegnung – für die Stendaler Jugendlichen ging es dazu in die Partnerstadt Puławy. Auf dem Programm standen ein Gospelworkshop, eine Stadtrallye, ein Ausflug nach Kazimierz sowie in die Bistumshauptstadt Lublin und der Besuch eines sozialen Projekts. Das gab den Jugendlichen die Gelegenheit, die polnische Kultur genauso wie die Gastfreundschaft kennenzulernen. Und hier wie in Krakau gab es viele bewegende Momente, die den Stendalern in Erinnerung sind: die Predigt bei der Gebetsnacht und der Lobpreisgesang bei der Messe seien ihnen sehr ans Herz gegangen, aber auch die Erzählungen anderer Jugendlicher vor der ganzen Menge hätten für Gänsehautgefühl gesorgt. Paulina Köhler (14) erinnert sich noch intensiv an die Messe: „Mit allen Nationen zusammen dort zu stehen, die Texte in vielen verschiedenen Sprachen zu hören... Und man hat dabei gemerkt, dass alle für den Glauben da sind.“