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Wettbewerb 2000 Euro helfen Ideen auf die Sprünge

Beim Ideenstifter-Wettbewerb der Altmärkischen Bürgerstiftung Stendal gibt es diesmal keinen Erstplatzierten - aber dennoch drei Gewinner.

Von Nora Knappe 26.10.2018, 01:01

Stendal l Ein Zweitplatzierter und zwei Drittplatzierte des Ideenstifter-Wettbewerbs der Altmärkischen Bürgerstiftung nahmen am Mittwochabend in Stendal stolz und freuderfüllt ihre „Preis-Schilder“ entgegen – auf einem prangte die Zahl 1500, auf zweien die 500. Diese Summen helfen drei Projekten in der Ostaltmark auf die Sprünge, die sich Kindern und Jugend- lichen widmen und dabei sowohl einen sportlichen oder kreativen als auch einen integrativen Ansatz verfolgen. Sie wurden aus der Reihe der acht Bewerbungen als die am überzeugendsten ausgewählt.

Jürgen Lenski, Vorstandsvorsitzender der Altmärkischen Bürgerstiftung, und Paul Rodermann, sowohl im Vorstand der preisgeldgebenden Kreissparkasse Stendal als auch im Stiftungsrat der Bürgerstiftung, gratulierten den Gewinnern und ließen die ihre Vorhaben einmal genauer erklären.

„Jumping fit Kids“ (500 Euro): Sportlehrerin Cornelia Düsedau brachte ihr Anliegen ganz profan auf den Punkt: „Wir tun halt was für Kinder. Denn das ist die Zukunft.“ Sie hat festgestellt, dass sich viele Kinder fürs Tanzen begeistern, und dachte: Da könnte also mal ein neues Angebot her und kam auf „Jumping Fitness“ mit Trampolin. „Ich selber übe das seit einem Jahr, und es macht Spaß“, sagte Düsedau. Für Dritt- und Viertklässler soll es immer dienstags nach dem Unterricht ein Training geben. Diese Sportart mobilisiere nicht nur, sondern es solllen auch Choreografien erlernt werden – auf dem Trampolin. Diese Geräte sollen mit Hilfe des Preisgeldes gekauft werden. Schulleiterin Dörthe Flint sieht in diesem neuartigen Angebot das Anliegen der Schule bestärkt, Talente zu fördern.

„Interkulturelle Theaterarbeit“ (500 Euro): Einen mobilen Tanzboden möchte sich das Theater der Altmark vom Preisgeld kaufen, der dann vor allem in der interkulturellen Arbeit im „Club der Experten“ zum Einsatz kommt. Diese Gruppe, in der junge Erwachsene aller möglicher Nationalitäten gemeinsam Stücke einstudieren, probt sehr häufig in der Kleinen Markthalle, wie der Leiter der „interkulturellen Compagnie“, Cornelius Danneberg, erklärte. „Und der Fliesenfußboden dort ist einfach zu hart und zu rutschig.“ Aktuelles Projekt ist „Al-Hakawati – Der Geschichtenerzähler“, Premiere ist am 29. November um 19 Uhr in der Kleinen Markthalle.

„Offene Trainingsgruppe Kung-Fu“ (1500 Euro): In seiner Heimat Algerien hat Taha Hamadache als Kung-Fu-Trainer gesehen, wie dieser Sport die Aggression bei jungen Leuten gesenkt hat und dass sie dadurch eine positive Entwicklung genommen und gelernt haben, anderen mit Respekt zu begegnen. Kung-Fu, „eine Sportart für Körper, Geist und Seele“, möchte der 35-Jährige, der erst seit zehn Monaten in Deutschland lebt, in Stendal für Kinder und Jugendliche anbieten. Das für alle offene, kostenlose Training findet freitags von 16 bis 18 Uhr in der Juri-Gagarin-Schule statt. Die dafür benötigten Trainingsgeräte wie Boxsack und Handpratzen können nun von dem Preisgeld besorgt werden. Den Antrag hatte Projektleiterin Christine Zacharias vom DRK-Kreisverband Östliche Altmark gestellt, war zur Preisverleihung aber erkrankt.

Einen festen Zeitrahmen zur Realisierung der Vorhaben gibt es nicht, die Gewinner haben aber nun die Gewissheit finanzieller Start- oder Umsetzungshilfe und können loslegen. „Und wenn Sie bei der Preisverleihung im nächsten Jahr vielleicht Eindrücke oder Kostproben Ihrer Ergebnisse zeigen, würde uns das freuen“, sagte Jürgen Lenski und hatte dabei insbesondere das Trampolintanz-Projekt im Sinn, das wohl eine sehr anschauliche Aufführung hergeben würde.

Warum es diesmal keinen Erstplatzierten gab und damit 2500 Euro Preisgeld ins nächste Jahr geschoben werden, begründete Lenski mit den Auswahlkriterien, die möglichst allesamt erfüllt werden sollen. Dazu gehören nicht nur die Neu-Anstiftung, Regionalität und Ehrenamtlichkeit, sondern auch, dass man Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen zusammenbringt, dass das Preisgeld sich nur als Anschub versteht, zudem sollen die Projekte nachhaltig sein, also von langanhaltender, nachwirkender Dauer, und mit öffentlichem Effekt.

„Aber wer keinen Preis gewonnen hat, kann trotzdem von uns Hilfe bekommen“, so Lenski, „wir beraten, wie es weitergehen könnte, wo man Förderung bekommt oder Kooperationsparter findet. Dafür sind wir auch da.“ Zudem gebe es die Möglichkeit, Einzelprojekte mit einem geringen dreistelligen Betrag zu fördern. „Diese Jahr haben zum Beispiel die Osterburger Literaturtage einen kleinen Zuschuss von uns bekommen.“