1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Zukunft für Eisbahnsaison ungewiss

Winterfreizeit Zukunft für Eisbahnsaison ungewiss

Die Fortsetzung der Eisbahnsaison in Stendal steht zur Diskussion. Zur bewährten Form gibt es einen Alternativ-Vorschlag.

Von Antonius Wollmann 02.10.2019, 01:01

Stendal l Grundsätzlich soll in der Hansestadt Stendal weiter das Eisvergnügen auf dem Winckelmannplatz in der Winterzeit angeboten werden. Und grundsätzlich soll die Stadt pro Eisbahnsaison einen Zuschuss von 60.000 Euro einplanen. Das ist in der Sitzung des Personal- und Hauptausschusses mehrheitlich beschlossen worden. Die endgültige Entscheidung darüber trifft aber der Stadtrat in seiner Sitzung am 14. Oktober.

Klärungsbedarf gibt es auch grundsätzlich: nämlich zu Details der Finanzierung. Aus diesem Grund stand in der Hauptausschusssitzung zunächst die Frage, ob eine Entscheidung zur Fortsetzung der Eisbahnsaison ab Dezember 2020 bis Februar 2023 in dem nicht öffentlichen Beratungsteil getroffen werden sollte. Beispielsweise ging es Joachim Röxe (Linke) um die Frage, wie die Laufzeit des Vertrages ist, den die Stadt mit dem Betreiber der Eisbahn abschließt und ob die Betreibung nicht sogar öffentlich ausgeschrieben werden müsste. Um mehr Klarheit bat wie schon im Finanzausschuss der fraktionslose Samuel Kloft, wie sich Einnahmen und Kosten für Stadt und Betreiber bzw. Dritte darstellen.

Gänzlich gegen die Vorlage stimmte Anette Lenkeit (Grüne), „aus Klimaschutzgründen“, wie sie sagt. Der in der Kostenaufstellung für die Saison 2018/19 aufgeführte Betrag für Energie und Wasser (rund 15.000 Euro) sollte Anlass sein, „die Stadtwerke Stendal mit ins Boot zu holen“. Die Eisbahn sei immerhin ein gutes Geschäft für den Energieversorger, der früher, als er noch 100-prozentige Tochter der Stadt war, selbst eine Eisbahn betrieben habe.

Die Eisbahn-Debatte im öffentlichen Sitzungsteil trotz der offenen Finanzfragen nicht abzubrechen, dafür setzten sich Herbert Wollmann und Reiner Instenberg (beide SPD) ein. „Es geht um einen Grundsatzbeschluss, wollen wir die Eisbahn oder nicht“, betonten sie. Arno Bausemer (AfD) stellte die Frage, ob ausreichend für die Werbung getan werde.

Philipp Krüger aus dem Büro des Oberbürgermeisters erklärte, dass noch für diese Saison, die ja beschlossene Sache sei, die Bandenwerbung forciert werden soll. Bisher seien Firmen, die sich für 600 Euro auf einer Tafel präsentieren können, eher zurückhaltend. Noch sei aber Zeit, das diesjährige Eislaufvergnügen im Stadtzentrum der Hansestadt Stendal beginnt am 12. Dezember zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes und läuft bis zum Ende der Winterferien am 16. Februar 2020.

Gleichzeitig unterstrich Krüger, dass die Stadt froh sei, einen Betreiber für die Eisbahnsaison gefunden zu haben, der obendrein auch die Versorgung der Schlittschuhläufer und Gäste abdeckt. „Das könnten wir als Stadt gar nicht leisten“, ergänzte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU).

Derweil bringt der Stendaler Michael Trösken eine ganz andere Idee ins Spiel. Wäre es nicht möglich, die temporäre Eisbahn durch eine fest installierte zu ersetzen, fragte er sich immer wieder, als er in den vergangenen Wochen die Diskussion intensiv verfolgte. Als Standort schwebt ihm der Schützenplatz vor.

Idealerweise würde man dabei zwei Projekte mit einander verbinden. Nämlich Eisbahn und die Einrichtung eines Caravan-Stellplatzes. Im vergangenen Jahr hatte der Stadtentwicklungsausschuss bereits eine Empfehlung für eine Wohnmobilanlage mit Wasser-und Stromanschluss auf dem weitläufigen Gelände abgegeben.

Bisher steuern Wohnmobilisten den Platz bereits an, sie müssen aber auf jene Annehmlichkeiten verzichten. „Die Wasser- und Stromversorgung wäre dann schon mal garantiert“, argumentiert Trösken. Was ebenfalls für seine Idee spreche: Die Kosten für Auf- und Abbau fielen weg. Außerdem würde die Grünfläche auf dem Winckelmannplatz geschont werden. „Aus der starren Rechteckform könnte man dann auch raus“, ergänzt Trösken.

Ferner sei der Schützenplatz für Besucher, die nicht in Stendal wohnen, besser zu erreichen. Wichtig sei, dass man die Anlage auch im Sommer nutzen kann. „Als Rollschuhbahn zum Beispiel“, schlägt Trösken vor. Mit der Stadtverwaltung habe er über seine Idee jedoch noch nicht gesprochen. Vielleicht könnten man im Rathaus seine Idee aufnehmen und die Machbarkeit prüfen lassen.