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Wirtschaftsjunioren Junge Unternehmer engagieren sich

Bundesweit gibt es diese Interessenvertretung junger Unternehmer. Wer Mitglied werden will, muss jünger als 40 Jahre alt sein.

Von Tim Kühne 24.01.2018, 23:01

Altmark l „Stammtisch“ nennt sich die einmal monatlich stattfindende Netzwerkveranstaltung der Wirtschafts-junioren Altmark. Das klingt im ersten Moment ein wenig nach graubärtigen Männern und Heimatliedern. Tatsächlich aber treffen sich an diesen Abenden die jungen Wilden der altmärkischen Wirtschaft. Mehr als 60 Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren wollen gemeinsam etwas für die Altmark bewegen und sich gegenseitig unterstützen.

Die Altersgrenze wird sogar eingehalten. Wer seinen 40. Geburtstag feiert, scheidet bei den Wirtschaftsjunioren aus. Dann ist allerdings ein nahtloser Übergang in den Förderverein möglich. Die „Senioren“ können dann weiterhin an allen Veranstaltungen auf Kreisebene teilnehmen, nur verschiedene Stimmrechte und Bundesveranstaltungen gehen ihnen verloren. Kostenlos ist die ganze Sache nicht, für Studenten gibt es allerdings eine Ermäßigung.

„Hier trifft man auf Gleichgesinnte mit ähnlichen Sorgen und ähnlichen Werten“, erklärt Stefan Wolf, seit Ende 2016 Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Altmark, „Bei uns sind von vornherein alle per du. Das erleichtert es auch Neuen, schnell miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Meist finden diese Stammtische bei einer Firma in der Region statt. Auf die Besichtigung folgt ein fachlicher und persönlicher Austausch.

„Aber die Netzwerkabende sind nur die Spitze des Eisbergs“, erklärt Wolf. Denn bei den Wirtschaftsjunioren geht vor allem um ehrenamtliches Engagement. Verschiedene Projektgruppen stemmen große und kleine Initiativen, die dazu beitragen sollen, den Lebens- und Wirtschaftsraum Altmark attraktiver zu gestalten. Neben der Arbeit im eigenen Unternehmen. Bei dem Projekttag „Ein Tag Chef“ zum Beispiel bekommen Schüler die Möglichkeit, eine Führungskraft auf Schritt und Tritt zu begleiten und die Freuden sowie Leiden des Chefseins zu erfahren.

An den Nachwuchs richtet sich auch das Projekt „Neue Medien“, bei dem Schülern auf spielerische Weise Programmierkenntnisse vermittelt werden. Mit Hilfe von Lego und einem Computer bauen die Jungen und Mädchen eigene Roboter mit immer komplexer werdenden Funktionen. In einem landesweiten Wettbewerb können sich dann Schüler unterschiedlicher Kreise miteinander messen. „Die dafür nötige Technik kostet mehrere tausend Euro. Außerdem stellen wir Personal, das die Schüler anleitet. Denn die Schulen haben dafür keine finanziellen und personellen Ressourcen“, gibt Stefan Wolf zu bedenken. IT-Kenntnisse würden für junge Menschen aber immer wichtiger. Genau solche Fachkräfte fehlen vielen Unternehmen in der Region. Durch eine finanzielle oder personelle Beteiligung an dem Projekt könnten Firmen talentierte Schüler gezielt fördern und gleichzeitig für eine Zukunft in ihrer Heimat begeistern. „Wir suchen noch zusätzliche Unterstützung in Form von Geld und Manpower“, lädt Wolf auch Nicht-Junioren zur Mitwirkung ein.

Gemeinsames Anpacken steht im Vordergrund: „Wir alle haben uns bewusst dafür entschieden, in der Altmark zu bleiben oder hierher zurückzukommen und hier ein Unternehmen zu führen“, bekräftigt Stefan Wolf. Ganz nebenbei entstehen Freundschaften und geschäftliche Synergieeffekte. „Es ist immer wieder beeindruckend, welches Potenzial an jungen Machern und spannenden Unternehmen hier in der Altmark schlummert“, so Wolf. In der Altmark haben sich die Wirtschaftsjunioren 2010 neu gegründet. Deutschlandweit zählen sie etwa 10.000 Mitglieder. Dieses Netzwerk nutzen die jungen Altmärker, um auch Unternehmer aus anderen Teilen des Landes von der Region zu begeistern. So wird 2020 sogar eine große Konferenz hier stattfinden. „Interessenten können ganz unverbindlich bei einer unserer Veranstaltungen vorbeischauen“, lädt Stefan Wolf ein.