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DRK Hundestaffel „Balto“ ist auf dem Parcours auf Zack

Elf Supernasen traten in Klein Wanzleben an, um sich beim Eignungstest für die Laufbahn zum Rettungshund zu qualifizieren.

Von Sabrina Trieger 28.09.2015, 01:01

Klein Wanzleben l Sonntagmorgen kurz nach halb neun: Die Luft ist von der kalten Nacht noch frisch, doch die wärmenden Sonnenstrahlen verheißen schon jetzt einen goldenen Herbsttag. Ideale Bedingungen um in den Tag zu starten. Doch statt eines Wochenendspazierganges steht für elf Vierbeiner der DRK-Rettungshundeeignungstest an. Der Trainingsplatz des Klein Wanzleber Hundesportvereins ist bereits von den Mitgliedern mit verschiedenen Testelementen vorbereitet worden.

Für den Wesenstest, ob sich ein Hund überhaupt für die Laufbahn als Rettungshund eignet, hat Kristin Wilberg von der Rettungshundestaffel östliche Altmark ihren „Balto“ gut vorbereitet. Die Supernase zeigt sich beim Parcourslauf an den verschiedenen Stationen unerschrocken und „auf Zack“. Zur Belohnung gibt es von Frauchen ein Leckerli.

„Nur wer diesen Eignungstest besteht, kann nach der Ausbildungszeit von mindestens zweieinhalb Jahren zur Hauptprüfung antreten“, erklärt Tanja Fröhlich, die hier als Prüferin den Supernasen für die einzelnen Tests Noten von 1 bis 5 geben kann, den Hintergrund der Übung. „Eine 5 würde durchgefallen bedeuten“, erklärt die Ausbilderin, die sich bereits seit 1997 der Rettungshundearbeit verschrieben hat. Mit der Gründung der Rettungshundestaffel im DRK-Kreisverband Wanzleben ist sie hier mit ihren beiden Irish Terriern „Happy“ (8) und „Calle“ (7) im Einsatz. Ihren jüngsten und damit bereits sechsten für dieses Jahr hatte sie erst vergangenen Donnerstag. „In Calbe/Saale war ein 78-Jähriger als vermisst gemeldet worden. Glücklicherweise konnte er schnell mit dem Polizeihubschrauber gefunden werden“, erzählt sie. Pro Jahr hätte die Staffel des DRK-Kreisverbandes Wanzleben durchschnittlich acht bis zehn Einsätze. „Bei uns sind vier Hunde einsatzbereit, sieben weitere befinden sich in der Ausbildung.“

Auch Marco Oelze, Vorsitzender des jüngst in Klein Wanzleben neugegründeten Hundesportvereins (15 Mitglieder), lässt sich mit seiner „Julie“ zum Rettungsteam ausbilden. „Im Rahmen der Ausbildung wird neben dem Hund auch der Hundeführer geschult. Alle haben eine Sanitätsausbildung, können funken und Karten lesen und haben einen Erste-Hilfe-Kurs am Hund absolviert“, erzählt Tanja Fröhlich, die betont, dass diese Arbeit mehr als nur ein Hobby ist. „Es ist eine Berufung“, sagt sie.

Insgesamt gibt es in Sachsen-Anhalt sechs DRK-Rettungshundestaffeln. „Heute treten hier erstmals in Klein Wanzleben Teams aus den Staffeln Schönebeck, Stendal Naumburg und Wanzleben an“, berichtet Tanja Fröhlich weiter. Als Prüferin darf sie hier maximal acht Teams bewerten. „Weil es aber elf sind, steht uns Jens Wallenstein von der Rettungshundestaffel Aurich zur Seite.“

Der zeigte sich über die einzeln zu bewertenden Spürnasen-Leistungen zufrieden. „Wir schaffen für die Hunde verschiedene Situationen, wie beispielsweise das Spiel mit fremden Personen oder einen Lauf an brennenden Feuerkörben vorbei, um ausschließen zu können, dass sie übersteigert ängstlich oder aggressiv reagieren“, erklärt Wallenstein. Am Ende des Tages steht fest: Von den elf Vierbeinern haben zehn den Eignungstest bestanden. Die Teilnehmer bedankten sich beim DRK-Kreisverband Wanzleben, der die Prüfung ausgerichtet hatte und den Mitgliedern des Hundesportvereins für die Organisation.