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Abriss Eingestampfter Fußweg erbost Anwohner

Dass in Wefensleben mit einem Wohnblock auch gleich ein Fußweg abgerissen worden ist, schmeckt einigen Anwohnern gar nicht.

Von Ronny Schoof 17.11.2015, 00:01

Wefensleben l „Die Situation ist unbefriedigend, viele Leute sind erbost, weil der Weg überhaupt weggenommen worden ist und seitdem verwirrende und verzögernde Äußerungen zur Wiederherrichtung getätigt wurden“, sagt Gunnar Rüstenberg. Seiner Ansicht nach müsste auch gar nicht der alte Weg längs zum abgerissenen Block wiederhergestellt werden. Einen Querverbinder vom Wendehammer am Ende der Sackgasse Thomas-Mann-Straße über den Rasen und hin zur nach wie vor gepflasterten Abkürzung durchs Gebüsch hielte Gunnar Rüstenberg für die Ideallösung, „weil man damit noch Anbindung zu dem kleinen Parkplatz am Wendehammer hätte.“

Seine 74-jährige Mutter sei direkt betroffen. Von ihrer Wohnung in der Heinrich-Heine-Straße sind es eigentlich nur wenige Schritte bis zur Arztpraxis. „Und wenn es trocken ist, kann sie auch den Schleichweg über die Wiese nehmen, den ja sowieso jeder nutzt“, so der Sohn. Bei Matsch oder Glätte sei das allerdings nicht möglich – zu gefährlich. Der Umweg, räumt Rüstenberg ein, sei zwar nur ein kurzer von kaum 50 Metern, jedoch auch ein umständlicher: „Man muss auf dem kleinen, nicht barrierefreien Querstück der Thomas-Mann-Straße gleich zweimal die Straßenseite wechseln, um zum Arzt oder Zahnarzt zu kommen, da auf der unteren Seite kein Fußweg vorhanden ist. Das ist besonders für ältere Menschen oder Gehbehinderte ein Ärgernis.“

Christa Lugner (68), ebenfalls Anwohnerin der Heinrich-Heine-Straße stimmt zu: „Es gab keinen Grund, den Weg wegzunehmen. Jeder geht da lang, aber die Gemeinde hat das nicht gekümmert, obwohl wir eine Zusage hatten, dass der Weg dort wieder hin kommt.“

Eine derartige Vereinbarung sei ihr nicht bekannt, erklärte Bürgermeisterin Ulla Krolop bei einem Vorort-Termin mit der Volksstimme. Sie vermutet ein Missverständnis in der Kommunikation zwischen ihrem Amtsvorgänger, Helmut Ebeling, und den Anwohnern. Demnach habe die von Ebeling zugesagte Wiederherstellung wohl den Fußweg an der Vorderseite des Abrissblocks betroffen, der zum Schutz vorsorglich angehoben und nach dem Abriss wieder aufgesetzt worden war. „Das Pflaster des rückseitigen Wegs ist nach meiner Kenntnis auch schon anderweitig verlegt worden“, so Krolop weiter.

Die Bürgermeisterin machte zugleich deutlich, dass ein Wegebau an dieser Stelle weder Priorität habe noch geplant sei: „Geld dafür ist jetzt und auch in den nächsten Jahren nicht vorhanden, weil sich die Gemeinde mit ihren wenigen Mitteln auf wichtigere Sachen konzentrieren will, wie etwa den Straßenbau und die kommunalen Wohnungen einerseits oder den Bau eines Spielplatzes in Belsdorf und die Einstellung eines zweiten Gemeindearbeiters andererseits.“ Es habe im Gemeinderat Überlegungen gegeben, auf dem Abrissgrund ergänzende Parkflächen für die Arztpraxen, den Kindergarten und den Festplatz zu schaffen. „Doch auch dieses Vorhaben wurde aus finanziellen Gründen erst mal zurückgestellt“, erklärt Ulla Krolop.

Für das Ansinnen der Bürger habe sie Verständnis, will aber auch keine allzu großen Hoffnungen schüren, „da ein nutzbarer Parallelweg vorhanden ist und eine solche Entscheidung generell dem Gemeinderat unterliegt.“ Als kleines Zugeständnis kündigte Krolop an, „mich im Bauamt schlau zu machen, mit welchem ungefähren Kostenrahmen wir zu rechnen hätten, dann wird man weitersehen.“