SilvesterDie Sicherheit hat oberste Priorität
Ordnungsamt, Feuerwehr und Pyrotechniker hoffen auf einen sorgsamen Umgang mit Feuerwerksartikeln.
Stadt Wanzleben – Börde l Wenige Stunden, nachdem in den Geschäften der Stadt Wanzleben – Börde der Verkauf von Feuerwerkskörpern begonnen hatte, machten sich auch Karola Kochner und Kai Pluntke auf den Weg. In ihrer Funktion als Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadtverwaltung kon-trollierten sie in den Märkten im Stadtgebiet den Feuerwerksverkauf. „Wir kontrollieren die Lagerung und die Lagermengen, aber auch wie das Feuerwerk verkauft wird“, erklärt Kai Pluntke. So muss immer eine Aufsicht in der Nähe sein.
Beide hatten auch ein Auge auf die sogenannte BAM-Nummer der Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung und auf die CE-Kennzeichnung, die ebenfalls zeigt, dass das Produkt geprüft worden ist. Nur so gekennzeichnet Feuerwerksartikel dürfen in Deutschland verkauft werden. Böller, die zumeist aus Polen oder Tschechien eingeführt werden, sind aufgrund eines hohen Verletzungsrisikos verboten. Das Zünden von Feuerwerk ist grundsätzlich nur am 31. Dezember und am 1. Januar zulässig, in der Nähe von Krankenhäusern, Kirchen und Altenheimen aber generell verboten.
Einer der sich mit Feuerwerk schon von Berufswegen auskennt ist Kai Heinemann aus dem Sülzetal. Er ist als Pyrotechniker auch in der Stadt Wanzleben – Börde kein Unbekannter, denn schon seit Jahren sorgt er beim Remkersleber Teichglühen stets für die Effekte, die das Publikum zum Staunen bringen. Wichtig ist die Sicherheit, sagt er und rät deshalb zu einem Sicherheitsabstand von 25 Metern. „Auch wer das Feuerwerk zündet, sollte anschließend zur Seite gehen“, fügt er hinzu.
Schon bevor die heiße Phase am Silvesterabend beginnt, sollten sich die, die das Silvesterfeuerwerk zünden, mit der Gebrauchsanweisung vertraut gemacht haben. Vor dem Anzünden sollte jeder darauf achten, dass der Feuerwerkskörper einen sicheren Stand auf einer ebenen Unterlage hat. Hat das Feuerwerk Füße, sollten diese auch ausgeklappt werden. Raketen sollten sicher in einer Flasche, die am besten in einem Kasten steht, stecken, wenn sie gezündet werden. Keinesfalls sollten sie in die Erde gesteckt werden. Die Windrichtung sollte beachtet werden.
Nach Ansicht von Kai Heinemann sollte jeder aber schon beim Transport Vorsicht walten lassen. Das Feuerwerk sollte aufrecht stehen, denn sonst kann der Inhalt verrutschen. Eine Explosion kann die mögliche Folge sein oder der Feuerwerkskörper wird zum Querschläger.
Sollte eine Feuerwerksbox oder eine Rakete nicht funktionieren, sollte eine längere Zeit auf eine mögliche Reaktion gewartet werden. Meist gibt es, so Heinemann, eine Reservezündung. Passiert dennoch nichts, sollte das Feuerwerk ordentlich vernichtet – möglicherweise in einem Eimer Wasser abgelöscht – werden. Fakt ist: Feuerwerk ist und bleibt gefährlich, auch wenn es geprüft ist.
Deshalb sollten auch rund um die Feuerwerkskörper an sich an Silvester einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Darauf weist Andreas Uhde, Ortswehrleiter in Remkersleben, hin. Nicht zuletzt aus seinem Alltag als Berufsfeuerwehrmann kennt er die Gefahren genau und weiß auch, dass die Silvesternacht für die Feuerwehren viele Einsätze bringt.
Zur Vorbeugung sollten unter anderem brennbare Dinge von den Balkonen geräumt sowie Fenster geschlossen gehalten werden. „Rasch kann sich auch einmal eine fehlgeleitete Rakete in der Gardine verfangen“, nennt er ein Beispiel. Außerdem ist es ratsam, Postkästen zu leeren.
Wer Feuerwerkskörper zündet, sollte auf jeden Fall die Gebrauchsanweisung lesen und vielleicht auch geeignete Löschmittel wie einen Eimer mit Wasser bereitstellen. Abgebrannte Feuerwerkskörper sollten zwar beiseite geräumt, aber keinesfalls gleich in die Mülltonne geworfen werden. Da die Tonnen aus Plastik sind, besteht immer Brandgefahr, solange sich in den Feuerwerkskörpern noch glühender Stoff befindet.
„Und falls doch etwas passieren sollte, die Feuerwehr und der Rettungsdienst kommen auch an Silvester. Unter dem Notruf 112 bekommt man schnell und professionell Hilfe“, weist Andreas Uhde hin. Glücklicherweise sei es aber im Gebiet der Stadt Wanzleben – Börde in den vergangenen Jahren verhältnismäßig ruhig gewesen.