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Heimatgeschichte "Annabad" bot Solebaden bis 1976 an

Die salzhaltigen Quellen haben die Entwicklung Sülldorfs bestimmt. Über Jahrhunderte wurde Salz gewonnen oder Sole zu Heilzwecken genutzt.

Von Marita Bullmann 05.01.2016, 00:01

Sülldorf l An die Zeit der Solebäder erinnert eine alte Postkarte vom „Annabad“. Das 1909 erbaute und von Wilhelm Ebering eröffnete „Annabad“ auf dem Weinberg wurde 1976 endgültig geschlossen, wird bei Wikipedia berichtet.

1840 entstand in Sülldorf dicht bei dem alten Marktplatz ein Solebad, das in steigendem Maße bis weit in die Umgebung in Anspruch genommen wurde. Die Sülldorfer Sole hatte durch ihren starken Salzgehalt eine große Heilkraft. 1897 wurde bei dem großen Steinbruch auf dem alten Kalkberg ein zweites Solebad, das Dorotheenbad, erbaut. Das Annabad mit einer sehr starken Sole war das dritte. Das Dorotheenbad hat bereits vor dem 1. Weltkrieg seinen Badebetrieb eingestellt. Das älteste Solebad von 1840, das zuletzt im Besitz des Oberamtsmann Schaeper war, wurde nach dem 1. Weltkrieg geschlossen. Das Annabad war also am längsten in Betrieb. 1908 wurde auch noch ein Krankenpflegeheim für erholungsbedürftige Kinder, die hier Solebaden sollten, eröffnet.

1299 hatte der Erzbischof von Magdeburg einer Salzgenossenschaft in Sülldorf das Recht verliehen, Salzwerke anzulegen. Mit der Salzgewinnung war Schluss, als Friedrich Wilhelm I. 1726 dem Ort das Recht zur Salzgewinnung abkaufte. Erst danach besannen sich die Sülldorfer auf die heilende Wirkung der Sole.

Die salzhaltigen Quellen von Sülldorf verwandeln die bis hierhin Süßwasser führende Sülze in einen salzhaltigen Bach und machen die umgebende Region zum größten Vorkommen von Salzpflanzen im deutschen Binnenland. Die ganze Pracht der Salzflora kann man vor allem im September erleben.