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Kunstprojekt Schüler erfahren museale Inspiration

Kunst, Geschichte und Literatur haben die Schüler der Grundschule „Burg Ummendorf“ in einem außergewöhnlichen Projekt miteinander verknüpft.

Von Ronny Schoof 29.06.2017, 01:01

Ummendorf l Ist es ein Kunstkatalog, eine Sammlungsbroschüre oder doch eher ein Gedicht- und Erzählband? „Von allem etwas, würde ich sagen“, zeigt sich Schulleiterin Liane Helmecke von dem so nicht erwarteten Projektergebnis begeistert. „Dass wir daraus ein Buch drucken würden, war vorher nicht abzusehen. Aber wir alle sind so fasziniert von den Kunstwerken und Texten, dass wir das nicht einfach wieder in der Versenkung verschwinden lassen wollten.“

Ausgangspunkt war der Gedanke von Lehrerin Claudia Trappiel, für ein fachübergreifendes Konzept in Deutsch und Gestalten sozusagen auf nachbarschaftliche Bestandshilfe zurückzugreifen. Grundschule und Börde-Museum befinden sich unter einem Dach, arbeiten ohnehin eng zusammen und haben daraufhin Nägel mit Köpfen gemacht. Das Projekt „KinderKunst – Die Sicht von Grundschülern auf die Dinge im Museum“ war geboren.

Ziel war es, dass sich die Kinder näher mit den musealen Exponaten befassen, sie auf ihre Weise begreifen und dann selbst in Wort, Bild oder Plastik künstlerisch tätig werden. Museumsmitarbeiterin Sabine Vogel unternahm mit den Schülern einen einleitenden Rundgang – und bald darauf hatte sich jedes Kind ein Objekt ausgesucht, saß davor und war darin vertieft – in erster Linie die Dritt- und Viertklässler, für die das Unterrichtsprojekt angelegt war, doch auch die Klassenstufen eins und zwei waren letztlich mit eingebunden.

Im dicken Aktenordner hat Claudia Trappiel alle Arbeiten gesammelt. „Dadurch kamen wir auf die Idee, das ganze in Buchform zu bringen, weil es inhaltlich auch genau das war, ein stimmiges Gesamtwerk mit verschiedenen Episoden und Stilformen“, sagt Trappiel.

Cia Gente, 4. Klasse, etwa hatte sich mit einer Bockwindmühle befasst und deren „Lebensgeschichte“ in der Ich-Form aufgeschrieben. Luca Wilke ließ sich vom hölzernen Fuhrwerk im Obergeschoss des Museums zur Erzählung „Der alte Pferdewagen“ im Märchenstil inspirieren lassen. Etliche weitere Objekte werden mal lyrisch, mal sachlich verarbeitet; dazu stehen jeweils Fotos der Originale und – als i-Tüpfelchen – der Nachbildungen, seien es Zeichnungen oder Keramiken, die von den Kindern angefertigt wurden.

„Sie können wirklich stolz darauf sein, wie sie dieses Projekt umgesetzt haben“, lobt Liane Helmecke ihre Schülerschar, „und wir freuen uns sehr, dass wir mit Spenden- und Sponsorenunterstützung das Vorhaben vom Ordner zum gedruckten Buch verwirklichen konnten.“ Einige Exemplare wurden noch vor Schuljahresende verkauft. Die Erstauflage von „Kinderkunst – Mit Kinderaugen ins Museum geschaut“ ist nun auch im Museumsshop erhältlich.