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Ausstellung „Die weddinger“ gehen auf Zeitreise

Die Ausstellung „Der Weg zur Deutschen Einheit“des Heimatvereins „Die weddinger“ ist eröffnet. Sie ist bis Ende November zu sehen.

Von Dirk Halfas 07.10.2015, 23:01

Langenweddingen l Auch in diesem Jahr gestaltete der Heimatverein wieder in der Langestraße 4 eine seiner Ausstellungen. „Neben der Bewahrung und Vermittlung historischer Traditionen fühlen wir uns ebenso dem Erinnern zu aktuellen Höhepunkten im gesellschaftlichen Leben unseres Landes verpflichtet“, sagte Jürgen Zimmermann, Vorstandsmitglied und Schatzmeister des Vereins, in seiner Begrüßungsrede.

Nachdem im vergangenen Jahr eine Ausstellung zu 25 Jahre Mauerfall gestaltet wurde, wollte man jetzt nahtlos den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands aufzeigen – mit seinen Widersprüchen, Schwierigkeiten und für Manchen Enttäuschendem, aber vor allem mit den Chancen, Erfolgen und Gemeinsamkeiten für die Bürger der bisher getrennten deutschen Staaten DDR und BRD. „Der Mauerfall rückte die Wiedervereinigung in den Mittelpunkt der nationalen und internationalen Politik. Mit dem Tag der Deutschen Einheit endeten vier Jahrzehnte deutscher Teilung. Damit wurde auch der Grundstein gelegt für eine fortschreitende europäische Integration, die uns gerade in diesen Tagen aktuell beschäftigt“, so Zimmermann.

Die Ausstellungstafeln wurden von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gestaltet. Sie erklären anschaulich zahlreiche Themen jener Zeit des Umbruchs, wie etwa die friedliche Revolution, Visafreiheit, die ersten freien Volkskammerwahlen, den Zwei-Plus-Vier-Vertrag und die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. „Unsere Ausstellung wird auch von den Schülern der Grundschule und der Ganztagsschule Langenweddingens besucht werden“, sagte Jürgen Zimmermann, dessen Dank dem zur Eröffnung erschienenen früheren Bau- und Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre galt. Die Mitinitiative des erfahrenen Politikers hatte die Entstehung der Ausstellung sehr begünstigt.

Für viele der ersten Gäste war es äußerst interessant, eine Zeitreise in längst vergangene Tage zu unternehmen. Neben den Schautafeln sind unter anderem auch alte Haushaltsgeräte und Geschirr, Kleidungsstücke aus der DDR, Telefonanlagen, Radios, Bohrmaschinen und Kinder- und Schulbücher aus den beiden damaligen deutschen Staaten zu sehen. Es erstaunte manchen, der sich beim Blättern noch an die Bilder der Fibel der 1. Klasse erinnern konnte. Lange nicht mehr gesehen, seit vielen Jahrzehnten. Auch Tassen und Schüsseln kamen einem bekannt vor, sie standen schon bei der Oma im Schrank.

Die Ausstellung ist nicht nur politisch, sondern in jeder Hinsicht auch menschlich. Ein Brückenschlag über die Generationen, der sehenswert ist. Bis Ende November dieses Jahres sind die Exponate immer am ersten und dritten Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr zu besichtigen. Besuchergruppen wie Schul- oder Absolvententreffen, Vereine und Schulklassen können unabhängig davon einen Besichtigungstermin telefonisch bei der Vorsitzenden des Heimatvereins, Adrienne Schlothauer, unter der Telefonnummer 03 92 05/21 709 vereinbaren.