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AusstellungSeelenspiegel aus Kleinformaten

Die Kunstzeit in der "Kleinen Galerie" Druxberge ist angebrochen. Unter dem Titel "300 Gedanken" wurde die erste Ausstellung eröffnet.

Von Ronny Schoof 25.04.2017, 01:01

Druxberge l 70 Leute säumten die vier Wände des einstigen Klassenzimmers. „Wir haben alles an Sitzgelegenheiten vorgeholt, was die alte Schule zu bieten hat“, war Beate Schmidt, Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins „Kleine Galerie“, ganz aus dem Häuschen.

„Der Name Heinz Israel hat doch Klang und Bedeutung in der Region. So eine große Resonanz motiviert auch uns Vereinsmitglieder zum Weitermachen – trotz aller Schwierigkeiten und so mancher Alterswehwehchen.“

Heinz Israel, Maler und Grafiker aus Möser, zählt zur Gilde der Bildenden Künstler. Es ist dies nach 2005 („Malerei und Kleinplastik“) und 2010 („Malerei in Öl und Email“) seine dritte alleinige Ausstellung in Druxberge. 2016 war er außerdem an der Jubiläumsschau anlässlich des 20-jährigen Vereinsbestehens beteiligt.

„Seine Kunst ist immer ein großer Genuss“, stellt Beate Schmidt fest und hebt dabei die „düstere Abteilung“ an der Westwand hervor: „Diese Bilder muss man eine Weile wirken lassen, dann verwandelt sich das schwermütig Abstrakte in etwas Greifbares mit freundlichem Unterton, in Landschaften zum Beispiel.“

Zentrales Werk der Ausstellung sind die titelgebenden „300 Gedanken“, die in Rähmchen gefasst ein mosaikartiges Spiegelbild der Seele des Künstlers reflektieren. Entsprechend beschreibt auch Israel seine Arbeit: „Der Künstler an sich legt sein Inneres offen; was man fühlt und denkt, bringt die Bildende Kunst nach außen.“

Symbolhaft darin verankert ist die Zahl 80 – Israels Alter. „Es sind ja insgesamt 300 Kleinformate, die für 300 verschiedene Gedanken im Leben eines 80-Jährigen stehen – für jeden Tag einen, wenn man die Wochenenden und Feiertage abzieht“, ergründet Beate Schmidt die Metaphorik des Werks.

Und freilich messen die drei Mosaikquadrate jeweils 80 mal 80 Zentimeter, ebenso wie die Auswahl einzelner Kleinformate, die Heinz Israel neu skaliert und exakt nachgemalt hat, um sie in Vierergruppen zu einer gesonderten Gedankenreihe zusammenzufügen.

„Ein sehr interessantes Konzept“, findet Beate Schmidt, „das mit dem biografischen Buch ‚Lebenslinien‘ noch den letzten Schliff bekommen hat.“ Aus diesem las Autor Ludwig Schumann, langjähriger Freund Israels, zur Ausstellungseröffnung. Es ist nach Erzählungen Israels zu dessen 80. Geburtstag entstanden.

Bis 21. Mai sonnabends und sonntags 15 bis 17 Uhr