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Baugrundstücke Rat macht Weg für mehr Wohnfläche frei

In Altenweddingen ist der Bedarf an Baugrundstücken größer als das Angebot. Doch es zeichnet sich eine Verbesserung ab.

Von Sebastian Pötzsch 03.01.2018, 00:01

Altenweddingen l Geht es nach einem der Grundstücksbesitzer, könnten künftig in der Straße Ziegelei in Altenweddingen zwei bis drei Einfamilienhäuser entstehen. So haben die Gemeinderatsmitglieder einer entsprechenden Ergänzungssatzung gestimmt, die zuvor von der Gemeindeverwaltung gemäß des Baugesetzbuches erarbeitet wurde.

Grund: Der zur Bebauung vorgesehene 8500 Quadratmeter große Bereich ist im rechtskräftigen Teil-Flächennutzungsplan Altenweddingen als Grünfläche dargestellt und erfüllt damit nicht die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Wohnbebauung. Auf Grund der Größe und der Lage im Siedlungsgebiet von Altenweddingen sowie der Art der Nutzung handelt es sich planungsrechtlich um eine Außenbereichsfläche.

Doch diese Lücke ist nun geschlossen: Die Gemeinderatsmitglieder votierten einstimmig für die Ergänzungssatzung. Somit kann das Areal nun als Bauland für Wohnbebauung zur Verfügung stehen. Auf Grund der Größe und des Zuschnitts des Gebietes sowie unter Berücksichtigung der Vorschriften des Baugesetzes wird dem Geltungsbereich der Ergänzungssatzung durch die Festsetzung einer Bebauung mit maximal drei Einfamilienhäusern ein städtebauliches Grundkonzept vorgegeben. Dieses Modell fügt sich in die gelockerte Bebauung, insbesondere im nördlich Bereich des Ortsteils ein, heißt es in der Begründung der Ergänzungssatzung.

Doch in diesem Zusammenhang gilt es noch weitere Problem zu lösen. Denn bei dem Plangebiet handelt es sich um eine innerörtliche Grünfläche, die mit mehreren Bäumen bewachsen ist. Wird diese bebaut, werden Teile der Grünfläche versiegelt. Um dies auszugleichen, müssen vom Grundstücksbesitzer Ausgleichsverpflichtungen eingegangen werden. Diese können durch direkte Maßnahmen beispielsweise in Form von Neupflanzungen erfolgen. Da der Vorhabenträger aufgrund fehlender Flächen diese Ausgleichsmaßnahmen jedoch nicht realisieren kann, muss er einem Dritten, nämlich der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt, diese Aufgabe übertragen. So haben die Gemeinderäte einem Vertragswerk zugestimmt, der die Übernahme und Abgeltung der Ausgleichsverpflichtungen regelt. Die Kosten übernimmt der Grundstücksbesitzer.

Ein weiteres Vorhaben soll auf einem rund 5700 Quadratmeter großen Grundstück in der Straße Am Fengel umgesetzt werden. Hierzu hat der Grundstückseigentümer im November einen Antrag auf Erstellung eines Bebauungsplans bei der Gemeinde gestellt. „Geplant ist die Errichtung von bis zu 14 Einfamilienhäusern mit Stellplätzen sowie Nebengebäuden“, heißt es in dem Papier. Durch nachhaltige Bauweise sollen gesunde und zeitgemäße Wohnverhältnisse geschaffen werden, insbesondere für junge Familien. Zudem werde mit dem Vorhaben eine sozial stabile Bevölkerungsstruktur entsprochen und zur Verschönerung des Ortes beigetragen. „Die Gemeinde hätte allein durch die Änderung der Grundsteuer zusätzliche Einnahmen“, warb der Grundstückseigentümer weiter für sein Vorhaben. Die Kosten des Verfahrens will der ebenfalls aus Altenweddingen Stammende selbst übernehmen.

Die Gemeinderatsmitglieder votierten einstimmig für die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes. Dieser soll nun Baurecht für die Errichtung der Häuser schaffen.