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Baustelle Stadt lässt Wahrzeichen sanieren

Seit Januar 2012 wird an der Sanierung von Teilen des Wanzleber Rathauses gearbeitet. Im September sollen die Mitarbeiter wieder einziehen.

Von Mathias Müller 06.06.2017, 01:01

Wanzleben l Wenn Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) sein Büro in der oberen Etage des Rathauses am Marktplatz betritt, zieht er immer noch automatisch den Kopf ein. „Es ist eben ein altes Gebäude“, kommentiert er die Besonderheiten des unter Denkmalschutz stehenden Rathauses, das der Aktenlage nach am 13. Juli 1446 fertig gestellt wurde.

Teile der „alten Dame“ Rathaus werden seit Januar 2012 saniert. Wie Ines Darius, die als Sachbearbeiterin im Bauamt der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde die Sanierung des Rathauses fachlich begleitet, sagt, habe sich damals die Sanierung des Turms wegen baulicher Mängel erforderlich gemacht.

Die Stadt nahm zunächst bis November 2013 die Turmsanierung in Angriff. Mit Geld aus dem Förderprogramm der Stadtsanierung wurde der Turm saniert, was unter anderem die Erneuerung der Holzbalken, der Elektroanlage und die Umverlegung der Heizungsanlage zum Inhalt hatte. Die Kosten von fast 342.000 Euro teilten sich zu je einem Drittel Kommune, Land und Bund.

In einem weiteren Bauabschnitt erfolgte von Januar bis April 2014 die Räumung des Archivs und der Transport der Akten in ein Verwaltungsgebäude in der Goethestraße, wo das Archiv neu eingerichtet wurde. Dafür schlugen Kosten von etwa 35.200 Euro zu Buche, die wiederum aus der Stadtsanierung finanziert wurden.

Teile des Obergeschosses des Wanzleber Rathauses wurden in einem Zeitraum von April bis Dezember 2014 abgebrochen und entkernt. Wie Bauamtsmitarbeiterin Ines Darius erläuterte, seien in diesem Bereich des Rathauses starke Schäden durch Hausschwamm aufgetreten. Hinzu seien Schäden durch eindringendes Wasser gekommen, sodass wegen statischer Probleme die Kuppel abgebrochen werden musste.

Vor dem Abbruch mussten nach einer Auflage der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Börde eine bauhistorische Untersuchung erfolgen und der ursprüngliche Zustand der Kuppel des Trauzimmers dokumentiert werden. Aus Mitteln der Stadtsanierung in Höhe von etwa 72.9000 Euro wurde dieser Abschnitt der Sanierung des Wanzleber Rathauses finanziert.

Gegenwärtig hat die Instandsetzung des Wanzleber Rathauses seit Februar dieses Jahres die Sanierung der Decken im Obergeschoss und im Erdgeschoss zum Inhalt. Der Kostenaufwand liegt bei etwa 445.870 Euro und wird aus den Programmen Stadtumbau Ost und Städtebauförderung finanziert. Zum Innenausbau, der demnächst beginnen soll, gehören dann unter anderem die Erneuerung der Elektro- und Heizungsanlage.

Bei der Beseitigung von Schutt und Vogelkot über dem Gewölbe stießen die Bauarbeiter nach den Worten von Ines Darius auf Risse. Auch seien „asymmetrische Verformungen des Gewölbes“ sichtbar geworden.

Bei seinen Untersuchungen habe der Statiker festgestellt, dass das Gewölbe nicht mehr standsicher sei. Teile der Kappe seien lose und drohen herab zu stürzen. Die Sanierung der Kuppel, die zunächst nicht vorgesehen war, belaufe sich auf Kosten von etwa 22.000 Euro und soll wiederum über Fördermittel finanziert werden.

Wenn die Innenarbeiten im Wanzleber Rathaus im September dieses Jahres abgeschlossen sein werden, dann sollen allen Büros und das Trauzimmer wieder genutzt werden. Das Archiv des Standesamtes wird wieder zwei Räume unter dem Gewölbe nutzen. Das Dachgeschoss werde nicht mehr für eine Nutzung zur Verfügung stehen. Deshalb sei das Archiv bereits in ein Verwaltungsgebäude in der Goethestraße ausgelagert worden.

„Die Arbeiten mussten gemacht werden, um das Gebäude zu erhalten“, zog Bauamtsmitarbeiterin Ines Darius eine Bilanz zur Sanierung des Rathauses Wanzleben. Ohne die Inanspruchnahme von nicht unerheblichen Fördermitteln sei die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Rathauses bei der schwierigen Haushaltslage der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde nicht möglich gewesen, verdeutlichte Bürgermeister Thomas Kluge.