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Baustelle Suche nach Lösung für Torbogen

Die Zukunft des Torbogens in der Mittelstraße 1 in Osterweddingen ist ungewiss. Es werden Ideen gesucht.

Von Sebastian Pötzsch 06.06.2017, 01:01

Osterweddingen l Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Wanzleben ist auf Werbetour: Sowohl während der jüngsten Osterweddinger Ortschaftsratssitzung oder während des „Dämmerschoppens“ bei den Senioren in „Rusches Hof“ steht ein Quartett den Zuhörern Frage und Antwort.

Guido Fellgiebel, Geschäftsführer des DRK Wanzleben, seine Kolleginnen Eva Schönrock und Birgit Staats sowie Udo Scharfenort, Geschäftsführer der Baufirma „Synergis“, touren in unterschiedlicher Besetzung durch das Sülzetal. Einige Termine sind noch zu stemmen, zuletzt referierte das DRK-Team während der jüngsten Bauausschusssitzung.

„Wir wollen die Osterweddinger mitnehmen und sammeln Ideen für die weitere Planung“, nennt Guido Fellgiebel einen weiteren Grund für die derzeitige Tour. Tatsächlich seien bereits Probleme angesprochen worden, so beispielsweise die bisher düstere Aussicht auf genügend Parkplätze.

Doch werde mit der Gemeindeverwaltung bereits nach Möglichkeiten gesucht, künftig genügend Auto-Stellflächen zur Verfügung stellen zu können. Wie Verwaltungsmitarbeiter Fred Fedder bestätigte, könnte dafür eine Fläche ganz in der Nähe infrage kommen.

Doch ein weiteres Problem deutet sich an: Bisher scheint es beim DRK keine Ideen zu geben, wie der zwar nicht denkmalgeschützte, aber dennoch historische Torbogen bestehen kann. Laut Udo Scharfenort vom beauftragten Bauunternehmen gibt es eine ganze Fülle von Problemen. „So muss das Gebäude aufgrund gesetzlicher Bestimmungen eine Mindestgröße haben“, erklärt der Geschäftsführer.

Die Räume für die geplante Tagesklinik im Erdgeschoss etwa oder die Zimmer der Kurzzeitpflege in den oberen Etagen dürften bestimmte Mindestgrößen nicht unterschreiten. Außerdem würden Umkleide- und Duschräume für Angestellte gefordert, und zwar für weibliche und männliche Mitarbeiter. „Und das, obwohl wir nur Kolleginnen haben“, erklärte Scharfenort die gesetzlichen Bestimmungen. Deshalb hätte das Gebäude planerisch gerade so in die dafür vorgesehene Fläche in der Mittelstraße 1 eingebettet werden können.

Ferner verfügt das Areal über ein Gefälle von etwa eineinhalb Metern und die Mindestdurchfahrtsbreiten für Lieferverkehr und Feuerwehr müssen auch eingehalten werden. „Wir wissen bisher nicht, wie wir das Tor erhalten können“, sagte Udo Scharfenort und bat um Ideen.

Auch für Vorschläge aus der Bevölkerung sei das DRK offen. Ob in den künftigen Neubau integriert oder als Objekt in einem Garten – das Tor müsste mit erheblichen Mitteln standfest gemacht werden. Außerdem ist laut dem „Synergis“-Chef die Torhöhe nicht mit den Etagenhöhen des künftigen Gebäudes vereinbar.

Unterdessen brachte Ausschussmitglied Wolfgang Kettner (Fraktion Kultur- und Heimatverein/OSV) die Bedeutung des Torbogens für Osterweddingen auf den Punkt und verdeutlichte damit den ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde und seiner Mandatsträger: „Der Torbogen ist wichtig, wir haben nicht mehr viele davon.“

Mit dem Bau eines Wohn- und Betreuungszentrums inklusive einer Begegnungsstätte in der Mittelstraße 1 verfügt das DRK künftig über ein multifunktionales Angebot. Damit soll eine Lücke auf dem Gelände „Rusches Hof“ geschlossen werden.

Als Kern der Einrichtung sieht das DRK die Kurzzeitpflege für bis zu 14 Mieter. Zwölf Zimmer mit französischen Balkonen sind geplant. Das zweite Obergeschoss wird laut den Ausführungen Betreutes Wohnen mit bis zu 13 Mietern beherbergen.

Wegen statischer Mängel war im Vorgängerbau mit Arztpraxis und Begegnungsstätte der Betrieb untersagt und der Mietvertrag zwischen DRK und Gemeinde gekündigt worden. Die Begegnungsstätte ist seither in der Mittelstraße 17 untergebracht. Nach dem Kauf des Grundstückes durch das DRK wurde das alte Gebäude bis Ende 2016 abgerissen. Der Torbogen wurde erhalten.

So soll das auch in Zukunft sein, waren sich alle Anwesenden währender Bauausschusssitzung einig. Daher wurde sich auf ein Treffen mit allen Entscheidungsträgern verständigt.