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Bibliothek Lesefreunde gründen Förderverein

Für die Wanzleber Bibliothek ist ein Förderverein aus der Taufe gehoben worden. 31 Bibliotheksfreunde kamen zur Gründungsversammlung.

Von Sabrina Trieger 20.05.2016, 01:01

Wanzleben l Seit Dienstagabend hat die Wanzleber Bibliothek einen Förderverein. 31 Mitglieder waren der Einladung zur „Geburtsstunde“ gefolgt. „Ich hoffe, dass der Verein aus den Kinderschuhen herauswächst und ein stolzes Alter erreicht“, sagte Bibliotheksleiterin Verena Schillat zur Eröffnung der Gründungsstunde.

Eine wahrlich „schnelle Geburt“ war die Wahl des Vorstandes, der die Arbeit des Vereins künftig lenken wird. Binnen Minuten waren alle Posten besetzt. Zur Vorsitzenden des Fördervereins wurde im Rahmen einer offenen Wahl einstimmig Gudrun Tiedge (61) bestimmt. Sie war es auch, die erklärte warum ein Förderverein gegründet wird. „Eigentlich ist es ein Armutszeugnis, aber den Kommunen fehlen die finanziellen Mittel. Mittlerweile finanzieren Bürger viele Aufgaben, wie beispielsweise Fördervereine von Freibädern, für die normalerweise die Kommunen zuständig sind.“

Aus der Kasse der Stadt fließen jährlich rund 140 000 Euro in die Wanzleber Bibliothek. „Darin sind alle Kosten, wie auch die der Personalkosten enthalten“, merkt Sozialamtsleiterin Sylvia Dammering auf Nachfrage an. In der Lesestätte sind derzeit zwei Mitarbeiterinnen tätig.

Öffentliche Bibliotheken sind trotz Bibliotheksgesetz in Sachsen-Anhalt eine freiwillige Aufgabe der Kommune. „In dieser finanzschwachen Zeit muss man neue Wege beschreiten, um Bibliotheken, die wichtig für die Lesekultur sind und einen Bildungsauftrag haben, am Leben zu erhalten. Bücher sind teuer, Veranstaltungen sind teuer, Lesungen sind teuer. Die Stadt kann das in dem Umfang, wie wir es gerne hätten, nicht mehr finanzieren. Deswegen sind wir heute hier. Der Förderverein soll die Bibliothek bei wichtigen Entscheidungen beraten, bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen helfen, Empfehlungen für den Medienerwerb geben, Unterstützung bei der Betreuung des Internetauftritts geben sowie Interessenvertreter der Bibliothekskunden sein“, sagte Gudrun Tiedge. Ihre Bitte an die Gründungsmitglieder lautete deshalb: „Viel Werbung für unseren Verein machen. Umso mehr wir sind, desto mehr können wir bewerkstelligen.“

Zu Gudrun Tiedges Stellvertreterin wurde ebenfalls einstimmig Monika Hoppe gewählt. „Als langjährige Bibliotheksbesucherin möchte ich meinen Beitrag leisten, um die Einrichtung am Leben zu erhalten“, sagte die 61-Jährige.

Zum zweiten Stellvertreter wurde Dr. Ernst Isensee (71) gewählt. „Die Veranstaltungen und Aktionen, wie beispielsweise die der Lesepatenschaft, erfreuen sich hier großer Beliebtheit. Auch die Resonanz an der Vereinsgründung empfinde ich heute Abend als äußerst positiv“, freute sich Isensee Dienstagabend.

Den Kassenwart-Posten übernimmt die Wanzleberin Yvonne Hohensee. Auch sie wurde einstimmig in das Amt gewählt. Sandra Banse aus dem Sülzetal wurde zur Schriftführerin ernannt. Beisitzerin und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins ist ab sofort Petra Kröger. Auch zwei Kassenprüferinnen wurden bestimmt. Dreifach-Mama Evi Latz (40) und Dorothea Dockter (68), beide aus Wanzleben.

Einen Notartermin hat sich der Vorstand bereits für Ende Juni bestätigen lassen. „Ich hoffe, dass bis zum Herbst alle für die Vereinsgründung notwendigen bürokratischen Gänge vollzogen sind“, erklärte Tiedge. „Ich hoffe auf einen lebendigen Verein mit vielen Veranstaltungen“, merkte die Wanzleberin an und sagte, dass Interessenten und Unterstützer Sie gern per Email unter bgtiedge@googlemail.com kontaktieren könnten.

Auch der Beschluss zur Beitragsordnung ging schnell über die Bühne. Demnach zahlen Erwerbstätige zwölf Euro pro Jahr. Für Arbeitslose, Azubis, Studenten und Rentner beträgt die Jahresmitgliedschaftsgebühr jeweils sechs Euro.

Unter den Gründungsmitgliedern war auch Wanzlebens Fotochronist Walter Götze. Er wird seine nächste Fotoausstellung hier im Lesesaal der Bibliothek am Donnerstag, 2. Juni, um 15.30 Uhr eröffnen.