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Breitbandausbau Stadt startet Bau des eigenen Glasfasernetzes

In der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde startet der Ausbau des Glasfasernetzes für ein schnelles Internet.

Von Mathias Müller 11.01.2019, 00:01

Wanzleben l Der Ausbau des schnellen Internets beginnt in der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde mit der Planung der Hausanschlussstellen für die Ortsteile Meyendorf, Remkersleben, Bergen, Groß Rodensleben und Hemsdorf. Der Ausbau soll dann im Frühjahr 2019 erfolgen. Damit gibt die Stadt den Startschuss für den Aufbau des kommunalen Glasfasernetzes, obwohl sie die für eine Wirtschaftlichkeit erforderliche Anschlussquote von 60 Prozent aller Haushalte der Einheitsgemeinde nicht erreicht hat. Die Quote liegt aktuell nach Angaben der Breitbandengel, die das Netz vermarkten, bei 38 Prozent.

„Alle Interessenten, die noch unentschlossen sind, haben nun die letzte Möglichkeit, sich für einen Anschluss an das schnelle Internet vormerken zulassen“, verdeutlicht Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos). Dieses Angebot gelte für Bürger und Unternehmen.

„Viele Anbieter haben den Ausbau des schnellen Internets bis in die Ortsteile in den vergangenen Jahren nicht realisiert. Wir wollen das tun, im Interesse der Bürger und der Wirtschaft“, beschreibt Kluge den festen Willen der Stadt, ihr eigenes, kommunales Glasfasernetz aufbauen zu wollen. Stehe die Verbindung, können nicht nur die Einwohner die Vorzüge des schnellen Giganetzes nutzen. „Für Schulen eröffnen sich neue Perspektiven, für Ärzte und Therapeuten wird der Einstieg in Medizin 4.0 realistisch“, ist sich Kluge sicher.

Um das Glasfasernetz wirtschaftlich zu bauen, benötige die Stadt nach Kluges Darstellung gewisse Anschlussquoten. Bereits jetzt gebe die Anzahl der Nutzer in den Ortsteilen Meyendorf, Remkersleben, Bergen, Groß Rodensleben und Hemsdorf unter Berücksichtigung der Kosten, Anlass, mit der Ausführungsplanung zu beginnen. Die Netto-Planungskosten für den ersten Abschnitt würden 37.800 Euro betragen die des Backbones 88.200 Euro. Als Backbone wird ein verbindender Kernbereich eines Telekommunikationsnetzes mit sehr hohen Datenübertragungsraten bezeichnet. Diese Angaben hatte Kluge im Dezember bei einer Sitzung des Wanzleber Stadtrates gemacht.

„Ich möchte noch einmal eindringlich alle Interessierten bitten, sich für einen Hausanschluss oder betrieblichen Anschluss vormerken zulassen, um in den Genuss zu kommen, einen kostenlosen Glasfaserhausanschluss bis ins Gebäude zu erhalten“, sagt Kluge. Dies sei jedoch nur möglich in Verbindung mit den Abschluss eines Vertrages mit der Firma DNS:Net über mindestens zwei Jahre. Die Firma wird das kommunale Glasfasernetz im Auftrag der Stadt Wanzleben betreiben. Bis zum Abschluss der Ausführungsplanung gelte, dass der Glasfaserhausanschluss kostenfrei sei.

Die Anbindung des Wanzleber Netzes solle direkt an das der DNS:NET erfolgen, die im Auftrag der Stadt Wanzleben-Börde als Betreiber fungiert. Nach dem ersten Abschnitt nimmt die Stadt im zweiten Abschnitt die Kernstadt Wanzleben, Domersleben und Klein Rodensleben in Angriff. Der dritte Abschnitt beinhaltet die Ortsteile Blumenberg, Stadt Frankfurt, Buch, Schleibnitz, Bottmersdorf, Klein Germersleben und das Zuckerdorf Klein Wanzleben. Im vierten Abschnitt folgen die Stadt Seehausen, Eggenstedt und Dreileben, im fünften Abschnitt Hohendodeleben.

Die Stadt Wanzleben-Börde ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Börde-Ohre-Breitband und plant bis 2020 den Anschluss aller Haushalte an das schnelle Internet mit einer Übertragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde.

Um das Ziel zu erreichen, hat die Stadt bereits einen vorläufigen Zuwendungsbescheid des Bundes über Fördermittel in Höhe von 10,8 Millionen Euro bekommen. Den kommunalen Eigenanteil will die Stadt über Kredite in Höhe von ebenfalls 10,8 Millionen Euro finanzieren. Um diesen kreditfinanzierten Eigenanteil aus den Netzverpachtungsentgelten zu sichern, benötigt die Stadt jedoch einen Anschlussgrad von etwa 60 Prozent aller Haushalte.