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Burgtheater Bezaubernder Ausflug ins Exotische

Der Ummendorfer Theatersommer ist beendet. Ganze viermal war im Burghof „Die Tausendundzweite Nacht“ angebrochen.

Von Ronny Schoof 17.08.2018, 01:01

Ummendorf l Gäbe es eine Rangliste der bisherigen 20 Volksstücke des Ummendorfer Burgtheaters, „Die Tausendundzweite Nacht“ würde sich wohl ziemlich weit, vielleicht sogar ganz oben wiederfinden. Die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte (18. Jh.) um den Seehäuser Chirurgen Heinrich Kummer, der aus fernen Landen eine liebliche „Heidin“ in die Börde holt, ist für sich schon von bezaubernder Wirkung und eine formidable Bühnenvorlage. Und was Autor Gunther Hirschligau und der Burgtheaterverein daraus hervorgebracht haben, hat sich in den vier Aufführungen dieser Theatersaison das Prädikat „hervorragend“ verdient.

Was vor allem am exotischen Abstecher lag, den das Ensemble in jedweder Ausdrucksform vollziehen durfte, seien es die Kostüme und Kulissen, die Requisiten, die Tanzdarbietungen oder auch die Akzentuierung des gesprochenen Worts. Denn gut die Hälfte des zweistündigen Romantikabenteuers entsponn sich im Orient beziehungsweise im von der britischen Krone kolonisierten Indien.

Dieser Handlungsort stellte das Burgtheater zwar vor gewisse Herausforderungen, gleichwohl bot er die Gelegenheit, Neuland nicht nur im übertragenen Sinne zu betreten. Die Darsteller hatten sichtlich Spaß daran, die Tanzgruppe „Jessica“ erst recht; die prächtige Ausstattung von der englischen Offiziersuniform bis hin zum Vaishyas-Kastengewand tat ein Übriges. Selbst das von Gunther Hirschligau während des Schreibens im Winter herbeigesehnte Kamel hatte den Weg in die Tausendundzweite Nacht gefunden.

Wohin die Bühnenreise des Ummendorfer Burgtheaters als nächstes führt, steht noch nicht fest. Hirschligau versprach verschmitzt jedoch schon so viel: „Wenn mir wieder was einfällt, sehen wir uns im nächsten Jahr hier wieder.“