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Feuerwehr Die Geschichte der Alarmierung für einen Retter-Einsatz und seine Folgen in Dreileben-Bahnhof

Der Einsatz zur Bekämpfung eines Großbrands in Dreileben-Bahnhof hat die Gemüter erregt, zumal dabei eigentlich der komplette dritte Zug der Wanzleber Einheitsgemeinde hätte aktiv sein sollen. Stadtwehrleiter Burkhard Wegner klärt über die Umstände der Alarmierung auf und attestiert der Leitstelle eine gute Arbeit.

Von Christian Besecke 10.05.2021, 15:50
Beim Brand in Dreileben-Bahnhof kamen Feuerwehren aus drei Gemeinden zum Einsatz.
Beim Brand in Dreileben-Bahnhof kamen Feuerwehren aus drei Gemeinden zum Einsatz. Foto: Chr. Besecke

Dreileben/Wanzleben

Feuerwehren aus insgesamt drei Gemeinden waren bei der Bekämpfung des Brandes in Dreileben-Bahnhof im Einsatz. Insgesamt 60 Kameraden kämpften in der Nacht zum Freitag von 2.30 Uhr an, bis sie um 5.30 Uhr das Feuer unter Kontrolle hatten. Gegen 10 Uhr war der Brand gelöscht. Soviel zu den Fakten des Einsatzes.

Beteiligt an dem Einsatz waren die Kameraden aus Bornstedt, Dreileben, Druxberge, Drackenstedt und Eilsleben/Ummendorf mit dem Drehleiterfahrzeug sowie Klein Wanzleben.

Von der Ausrückeordnung her zuständig für diesen Brand wäre eigentlich der dritte Zug der Stadt Wanzleben gewesen. Zu diesem gehören Dreileben, Remkersleben, Seehausen, Eggenstedt und Klein Wanzleben. „Dieser wurde aber zum eigentlichen Brand – bis auf Dreileben – gar nicht erst alarmiert, erläutert Daniel Hahn aus Seehausen, der seit kurzem Zugführer des dritten Zuges der Einheitsgemeinde ist. Warum nicht gemäß der Alarm- und Ausrückenordnung der Stadt Wanzleben alarmiert wurde, sei nicht geklärt.

Erst morgens zur Brandwache alarmiert

„Die Wehren Remkersleben und Seehausen wurden erst morgens um sechs Uhr zur Brandwache alarmiert, weil vorher schon die komplette Alarmierung der Leitstelle schief lief“, führt er aus. Hahn gibt aber auch zu, dass zur Zeit der Nachalarmierung, also um sechs Uhr, die beiden genannten Wehren nicht mehr einsatzbereit waren. Allerdings stünden die Kameraden nun in einem schlechten Licht da.

Das sieht Stadtwehrleiter Burkhard Wegner völlig anders. „Es ist ein Fakt, dass die beiden Wehren in dem Moment, als sie alarmiert wurden, nicht einsatzbereit waren“, stellt er klar. „Zu welchen Zeitpunkt das war, ist völlig unerheblich.“ Schon an der Tatsache, dass dann die Klein Wanzleber Kameraden zum Einsatz kamen, sei allerdings auch zu ersehen, dass die Wanzleber Wehren auf einen solchen Fall vorbereitet sind.

Leitstelle löste Einsatz aus

„Zum Brand hätten die Kameraden zur fraglichen Zeit ausrücken können“, sagt Wegner. „Zur dann aber späteren Zeit konnten sie das eben nicht mehr, da die ehrenamtlichen Feuerwehrleute ja auch noch einer Arbeit nachgehen.“ Für genau solche Fälle gebe es die Ausrückeordnung, die sich auch in dem Fall bewährt habe.

Den Einsatz in Dreileben Bahnhof hat die Rettungsleitstelle des Landkreises ausgelöst, als sie die Meldung bekam: „Brand Drackenstedt-Bahnhof“. Diese Nachricht kam nämlich so von einem Lokführer, der das Feuer bemerkt hatte. Demzufolge wurden Bornstedt und dann Kräfte aus der Verbandsgemeinde Obere Aller alarmiert. „Dabei hat die Leitstelle alles richtig gemacht“, attestiert Burkhard Wegner. „Sie muss nach den vorliegenden Fakten gehen.“ Letztendlich sei in erster Linie zu gewährleisten, dass ganz schnell Retter vor Ort sind. „Wo sie dann herkommen, das ist erst einmal zweitrangig“, betont der Stadtwehrleiter. „Wichtig ist, dass umgehend geholfen wird.“

Dass der Brandort nun auf dem Territorium der Wanzleber Wehren lag, war den zuerst eintreffenden Bornstedtern (Hohe Börde) auch nicht ganz klar, daher orderten sie Hilfe aus der Oberen Aller nach. Erst die wenig später eintreffenden Dreileber hätten über die Fakten informieren können, da war jedoch die Rettungsmaschinerie schon angelaufen. „Es ist auch gut so, dass hier blitzschnell gehandelt wurde“, hebt Wegner noch einmal hervor. „Wir werden ja wegen irgendwelcher Zuständigkeiten, die just in dem Moment den handelnden Kräften nicht ganz klar sind, nicht die Wehren austauschen wollen.“

Interessant sei der ganze Ablauf lediglich in der Nachbetrachtung auf Leitungsebene. Grund zu einer Beanstandung sieht der Stadtwehrleiter aber nicht. Es sei absolut gängige Praxis, die Wehren über Gemarkungsgrenzen hinweg zu alarmieren, wie es in dem speziellen Fall erfolgt sei. „Das ist in der Ausrückeordnung auch im Landkreis fixiert“, betont Burkhard Wegner. „Daher kamen eben auch die Bornstedter aus der Hohen Börde zum Einsatz, die zuerst am Ort des Geschehens waren.“