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DRK-Projekt Kita-Kinder sollen Erste Hilfe lernen

Um Kindern die Arbeit des DRK näherzubringen, gibt es ein Kita-Projekt. Gestartet in Hohendodeleben machen jetzt sieben Kitas mit.

Von Sabrina Trieger 16.01.2017, 00:01

Wanzleben l Nachdem das DRK an der Hohendodeleber Kita „Sonnenschein“ bereits im September 2015 das Pilotprojekt um „Henry und Mischi“ in der Abc-Spatzen-Gruppe gestartet hatte, hat sich die Einrichtung schon jetzt für die Fortführung angemeldet. „Die Aktion hat den Kindern von Anfang an so viel Spaß gemacht“, berichtet Kita-Leiterin Diana Schiffner. Gemeinsam mit ihren Schützlingen und deren Eltern hatte sie im Rahmen des pädagogischen Projektes am 4. Januar die DRK-Blutspende im Ort besucht. „Am Vormittag hatten wir den Kindern alles wichtige über das Blut und seine Bestandteile erklärt und erzählt warum der Lebenssaft so wichtig für uns ist. Am Nachmittag konnten die Kinder bei der Blutspende dann sehen, wie eine Blutspende von der Aufnahme bis zum Pieks abläuft. Drei Eltern hatten sich auch gleich bereit erklärt, ihr Blut zu spenden, um damit anderen Menschen zu helfen“, erzählt die Einrichtungsleiterin.

Vor Ort unterstützt Heike Astalosch als Kreisleiterin des Jugendrotkreuzes die Erzieherinnen bei der Umsetzung des Projektes. „Mit dem pädagogischen Konzept tragen wir die Werte und Grundsätze des Roten Kreuzes in die Herzen und Köpfe der Kinder“, betont die Hohendodeleberin. Der DRK-Kreisverband setzt damit seit September 2015 erstmals ein Projekt mit Kindern unterhalb des Grundschulalters um. Davor waren die jüngsten Kinder, die direkt an die Arbeit des DRK herangeführt wurden, diejenigen, die im Schulsanitätsdienst mitarbeiten. Die Lernmethode um die beiden Handpuppen „Henry und Mischi“ schafft einen Rahmen, in dem die Kinder spielerisch in die Fußstapfen der DRK-Mitarbeiter treten können. So übernehmen sie kurzzeitig die Rolle der Rettungssanitäter oder schauen, wie jüngst in Hohendodeleben, bei der Blutspende zu.

In den Geschichten, die ihnen hier die Erzieherinnen Diana Schiffner und Ilka Hutschenreiter erzählen, ist Henry der Urgroßneffe vom Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, und Mischi dessen Hund. „Über ihre Abenteuer vermitteln die Beiden den Kindern gesellschaftliche Grundwerte wie Hilfsbereitschaft, Freiwilligkeit und Menschlichkeit“, erklärte Carolin Sauer, Koordinatorin für Vereinsarbeit des DRK-Kreisverbandes. Insgesamt haben sich mittlerweile schon sieben Kitas aus dem Verbandsgebiet an dem Projekt beteiligt. Mit dem Erfolg um das an der Hohendodeleber Kita „Sonnenschein“ gestartete Pilotprojekt, hatten sich Anfang September auch Kita-Erzieherinnen aus Wanzleben, aus Stemmern, Klein Wanzleben, Wormsdorf, Osterweddingen und Eilsleben für das Projekt ausbilden lassen.

Möglich hat das eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemacht. „Insgesamt wurden in das Projekt 5000 Euro investiert. 80 Prozent der Kosten werden durch die Förderung abgedeckt. Die restlichen 20 Prozent stammen als Eigenanteil aus der DRK-Weihnachtsspendensammlung“, erklärt Carolin Sauer.

Das pädagogische Konzept wird nun erweitert. Der DRK-Kreisverband Wanzleben erarbeitet derzeit einen zweiten Teil, der sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Erste Hilfe“ befassen soll. „Denn schon die Kleinsten können lernen, wie sie sich im Notfall verhalten sollten“, erklärt sie. Ziel ist es, dass die Vorschulkinder das Erlebte aktiv verinnerlichen und verstehen, dass nicht nur die „Großen“, sondern auch die „Kleinen“ helfen können. „Wer ein großer Helfer sein will, braucht nur ein großes Herz“, weiß Heike Astalosch.